Reisen und Erholung Das sind die Urlaubsziele der Wuppertaler

Wuppertal · Reisen in asiatische Länder werden immer beliebter, die USA werden eher gemieden.

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Sommer, Sonne – Urlaubszeit? Die warmen Tage rücken auch in Wuppertal näher und mit ihnen die Gedanken an einen möglichen nächsten Urlaub. Doch wohin zieht es die Wuppertaler in diesem Jahr? Zeichnen sich Trends ab oder werden bestimmte Ziele sogar vermieden? „Aktuell ist Asien hoch im Kurs“, sagt Katja Welscher vom Reisebüro Tui. Ziele wie Thailand, Vietnam und Sri Lanka, die besonders unter der Coronazeit gelitten hätten, seien danach viel attraktiver für Reiselustige geworden. Erstaunt sei die Reiseberaterin aktuell aber ganz besonders über die hohe Anzahl an Reisen nach Japan, nach denen sich erkundigt werde und die aktuell häufig gebucht würden: „Wir hatten noch nie so eine hohe Nachfrage in Bezug auf Japanreisen wie im Moment“, sagt sie. Auch wenn die Nebenkosten dort verhältnismäßig hoch seien, würde das viele nicht abhalten, sich einen Flug nach Tokyo oder Kyoto mit passendem Hotel zu buchen und die Städte dann auf eigene Faust zu erkunden. Gerade junge Leute zeigten daran aktuell Interesse. Wetterbedingt gebe es weniger häufig besorgte Kunde oder Umbuchungen. Dies seien auch meist zu kurzfristige Aspekte, von denen längerfristig Buchende dann seltener betroffen seien, erklärt Priscilla Maggiore vom Reisebüro Schauinsland. Katja Welscher meint: „Gerade die Türkei ist immer ein sehr buchungsstarkes Land, da gab es kürzlich eine Umbuchung wegen des Erdbebens in Istanbul. So etwas kann natürlich immer mal vorkommen.“ Ob es bezüglich der aktuellen Wetterlagen in Italien, der Schweiz und Österreich zu Planänderungen käme, könne man als Mitarbeiter im Reisebüro nicht unbedingt gut einschätzen, weil diese Reiseziele auch häufig privat gebucht würden.

Einen Rückgang von Reisebuchungen in die USA bestätigten allerdings mehrere Mitarbeiter der Wuppertaler Reisebüros. Katja Welscher betont: „In die USA reisen unsere Kunden definitiv weniger als früher. Oft hören wir da den Kommentar ‚In die USA fliegen kann man ja jetzt nicht mehr’.“ Es gebe auch viel mehr Gespräche zu dem Thema und teils auch besorgte Nachfragen von denjenigen, die zum Beispiel aus beruflichen Gründen verpflichtend in die USA reisen müssten.

Politik der USA lässt
die Nachfrage schrumpfen

Auch Andreas Schröder vom Reisebüro am Laurentiusplatz sagt, dass gerade in der letzten Zeit zumindest keine USA-Reisen mehr über sie gebucht worden seien. „Ob das mit der aktuellen politischen Lage und Herrn Trump zu tun hat, kann man zwar nicht mit Sicherheit sagen, aber Buchungen hatten wir seitdem zumindest nicht“, meint er. Eine Kundin, die sonst regelmäßig jedes Jahr dorthin fliege, überlege sich nun allerdings eine Alternative. Ansonsten sei das USA-Geschäft bei ihnen aber ohnehin nicht besonders groß. Eine Rückläufigkeit bei USA-Buchungen bestätigt auch Selcuk Cakmak vom Reisebüro Delphin Holiday. Aufgrund der aktuellen Politik gebe es da momentan keine Nachfrage. Auch er beobachte dagegen einen großen Aufschwung des Asien-Geschäfts. Bali und Thailand stünden oben auf der Liste der beliebtesten Reiseziele.

Eine nicht repräsentative Umfrage der WZ auf Instagram zeigt, dass 73 Prozent von insgesamt 108 Stimmen Urlaub in diesem Jahr zumindest fest geplant haben. Das beliebteste Ziel in der Instagram-Gemeinde ist dabei mit Abstand das Meer. Doch auch eine leichte Veränderung in der Reiseplanung wird durch die Abstimmung sichtbar: Sechs Prozent von 85 Abstimmenden fahren angesichts der Welt- und Klimakrise überhaupt nicht in den Urlaub, 39 Prozent verzichten auf bestimmte Ziele und 21 Prozent können es sich finanziell nicht leisten.