Thema des Tages Das Trinkwassernetz ist im Schnitt 40 Jahre alt

Wuppertal. Dreimal innerhalb von drei Jahren stand die Friedrich-Ebert-Straße nach Wasserrohrbrüchen in Höhe des Bayer-Werks knietief unter Wasser. Nach den Leitungsbrüchen ziehen die Wuppertaler Stadtwerke nun die Konsequenzen und tauschen die Hauptleitung auf einem Abschnitt von mehreren hundert Metern aus.

Foto: Andreas Fischer

In dieser Woche hat es die Bewohner am Eckbusch zum wiederholten Mal erwischt. Auch dort barsten die Wasserleitungen. Die WZ hat nachgefragt, wie es generell um den Zustand der Wasserleitungen in Wuppertal bestellt ist.

Antworten auf diese Frage gibt es gleich von zwei Stellen, denn die Wasserversorgung der Wuppertaler ist von den Stadtwerken (WSW), einer städtischen Tochter, auf den 2013 gegründeten städtischen Eigenbetrieb Wasser und Abwasser Wuppertal (WAW) übergegangen, wobei die Übergänge bei der Zusammenarbeit fließend sind.

Laut WAW und WSW handelt es sich bei der Hauptleitung unter der Friedrich-Ebert-Straße um einen Sonderfall. Die betroffene Leitung sei nach Auskunft der WSW damals fehlerfrei verlegt worden. Als Fehlerursache wird vermutet, dass die Hauptleitung irgendwann in der Vergangenheit durch Druckschwankungen im Netz geschädigt worden sei. Die betroffene Leitung habe ihre prognostizierte Nutzungsdauer noch nicht erreicht gehabt.

Nach Angaben von WSW und WAW sind zur Versorgung der Wuppertaler Haushalte Rohre in einer Gesamtlänge von 1200 Kilometern verlegt worden. Das Netz hat ein mittleres Alter von rund 40 Jahren. Da im Versorgungsgebiet eine Höhendifferenz von 275 Metern besteht, muss das Verteilnetz in etwa 40 über Schieber, Druckminderventile und Druckerhöhungspumpen getrennte Teilzonen aufgeteilt werden. Mit der Weiterentwicklung des technischen Standards seien im Laufe der Jahre unterschiedliche Leitungsmaterialien verwendet worden: Grauguss, Gusseisen, Polyäthylen, Stahl und Beton.

Die Lebenserwartung einer Rohrleitung richte sich nicht nur nach dem Alter der einzelnen Komponenten, sondern sie sei vor allem von einer regelmäßigen Überwachung und Wartung abhängig. Im Vergleich zu anderen Städten, so die Aussage von WAW und WSW, lägen die die Fehlerraten des Leitungsnetzes im normalen Bereich.

Erneuerungen von Wasserrohrleitungen werden derzeit überwiegend dann vorgenommen, wenn andere Straßenbaumaßnahmen oder Arbeiten zum Beispiel an Gasleitungen vorgenommen worden. Der Austausch der Hauptleitung in der Friedrich-Ebert-Straße in Höhe des Bayer-Werkes soll hingegen noch in diesem Jahr erfolgen. Ein Termin für den Baubeginn steht noch nicht fest.

Da im Vorfeld des Umbaus am Döppersberg bereits Arbeiten an den Wasserleitungen vorgenommen wurden, seien keine Behinderungen auf den Umfahrungsstrecken zu befürchten“, sagt Stadtwerkesprecher Holger Stephan. Direkt vor dem Berufskolleg Elberfeld wurde eine Hauptleitung während der Bauarbeiten über die Straße gelegt.