„Das wird ein echtes Schmuckstück“

Die Stadt saniert derzeit die denkmalgeschützte Turnhalle hinter dem Stadion am Zoo.

Foto: Stefan Fries

Zooviertel. Nach Turnhalle sieht das Häuschen mit dem Spitzdach hinter dem Stadion am Zoo von außen wahrlich nicht aus. Und im Inneren verrät derzeit auch nicht mehr viel daran, dass dort über Jahrzehnte Sport betrieben wurde. Derzeit saniert das Städtische Gebäudemanagement (GMW) das Denkmal, baut es für die Horst-Buhtz-Stiftung und das WSV-Jugendleistungszentrum um. „Dieses Jahr wird sie auf jeden Fall fertig“, erklärt Susanne Thiel vom GMW und verspricht mit Projektleiter Frank Benecke: „Das wird ein echtes Schmuckstück.“

Foto: Stefan Fries

Reinald Schneider, Bürgerverein Sonnborn-Zoo-Varresbeck

Dann ist die Nutzung als Sportstätte endgültig Geschichte. Für die Stiftung werden nämlich neue Wände in die Halle gezogen, außerdem eine Zwischendecke. Von der historischen Bausubstanz werde aber einiges erhalten, erklären die GMW-Vertreter, denn natürlich schaue auch die Untere Denkmalbehörde ganz genau hin, was in der Halle, die aktuell inklusive der insgesamt drei Nebenräume — davon zwei im Keller — über etwa 850 Quadratmeter Nutzfläche verfügt, passiert.

Zuletzt passierte da nicht mehr viel, wie Thiel einräumt. Seit 2014 war die Halle für jedwede sportliche Nutzung bereits gesperrt. Zu den letzten Aktiven gehörte unter anderem eine Gymnastikgruppe, die allerdings mehr ihrer Treffen an sich, als der Ende der 1920er Jahre erbauten Halle nachtrauerte. An der hatte nämlich schon damals der Zahn der Zeit merklich genagt. Der Holzboden sah alles andere als frisch aus, als die Halle dann leerstand, machte sich noch Schimmel breit.

Da es keine Pläne mehr für die Halle gab, habe das GMW auch nicht mehr viel getan. Erst mit den Umzugsplänen des WSV ans Stadion kam wieder Bewegung in die Sache. Seit sechs Wochen wird jetzt in der Halle gearbeitet. Der Putz wurde abgerissen, das Bauwerk entkernt.

Eine nette Überraschung habe man bei den Arbeiten erlebt, sagt Benecke und zeigt nach oben. Denn unter der schmucklosen Heraklith-Decke, die vermutlich in den 1960er Jahren aufgehängt worden war, kam die historische Holzdecke zum Vorschein. Von einem alten Foto her habe er gewusst, dass es die mal gab. Jetzt wird sie hergerichtet und soll im neuen Zentrum ein echter Hingucker werden. Geplant sei, den rundherum laufenden Flur nach oben offen zu lassen, mit Blick auf die Holzdecke. Abgedeckt ist momentan der Holzboden, auch er soll in den neuen Sitz der Stiftung integriert werden.

Wie genau die Räume aufgeteilt werden, stehe noch nicht fest, sagt Thiel. Es gebe aber natürlich Absprachen mit dem WSV, der ebenfalls Platz in der dann ehemaligen Halle bekommen wird.

Reinald Schneider vom Bürgerverein Sonnborn-Zoo-Varresbeck freut sich, dass das Denkmal endlich aufgehübscht wird. „Das kann ich nur begrüßen.“ Mit der Turnhalle, dem Stadion und dem Zoo „ist das eine richtig hübsche Ecke hier“.