Defekte Pumpanlage: Land unter in Wuppertals Westen

Maximaler Wasserdruck: An mehr als zehn Stellen zwischen Elberfeld und Vohwinkel gaben die Leitungen fürs Trinkwasser nach.

Wuppertal. Freitagmorgen kurz nach 10 Uhr klang alles noch ganz harmlos: „Im Luisenviertel gibt’s wohl ein Problem mit Rohrbrüchen“, hieß es. Dann ging es Schlag auf Schlag: Innerhalb von zwei Stunden platzten im Westen Wuppertals zwischen Elberfeld und Vohwinkel an unterschiedlichsten Stellen Frischwasserleitungen. Die Folge: Straßen und Gehwege wurden überflutet, unterspült und schließlich von Polizei und Feuerwehr gesperrt.

Keine Frage: Die Kraft des Wassers ist nicht zu unterschätzen. An mehreren Stellen (siehe Kasten rechts) hoben die Fluten die Fahrbahndecke gefährlich an. Autos dürfen dort erst einmal nicht mehr fahren. Die Folgen waren lange Staus rund um Elberfeld und in Vohwinkel. Außerdem liefen reihenweise Keller voll — Wuppertaler Wasserchaos bei strahlendem Frühlingswetter.

Der Grund ist eine laut Stadtwerken „bislang unbekannte technische Störung in einer Pumpenanlage des Elberfelder Trinkwassernetzes“. Die Folge: Für einen Moment am gestrigen Morgen erhöhte sich der Wasserdruck im Frischwassernetz auf ein Maximum. „Druckschlag“ nennen das Installateure. Dem Druck hielten die Schwachstellen im Netz nicht stand.

Für die Mitarbeiter der Stadtwerke bedeutete das am Freitag Dauerstress. An sämtlichen Bruchstellen musste das Wasser abgestellt werden. Da, wo Keller vollgelaufen waren, geschah das auch mit der Stromzufuhr — aus Sicherheitsgründen. Am Freitagabend meldeten die WSW, dass gut die Hälfte der Rohrbrüche als abgearbeitet.

Das gilt allerdings nur für die Wasserversorgung. Die Schäden an Straßen, Gehwegen und Kellern seien noch nicht absehbar, hieß es Freitagabend. Diese Reparaturen dürften deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen. Und: Der Schaden dürfte sich auf einen sechsstelligen Betrag summieren. Wasserschäden können teuer werden: Im Sommer 2009 beispielsweise sorgte ein Rohrbruch am Loh in Barmen für monatelange Bauarbeiten und einen Schaden 300.000 Euro.

Nächste Woche werde man sich einen Überblick über die aktuelle Schadenslage in Elberfeld und Vohwinkel verschaffen, hieß es am Abend. Was vollgelaufene Keller angeht, werde dann auch geprüft, inwieweit die Versicherung der Stadtwerke Schäden von Anwohnern übernimmt. Fakt ist: Am Freitagabend und auch in der Nacht wurde weiter an den Folgen der Rohrbruchserie gearbeitet. Unter anderem auf der Briller Straße, an der Vogels-aue und an der Viehhofstraße. Dort mussten die Anwohner weiter ohne Trinkwasser aus der Leitung auskommen.