Kommentar Demokratie nutzen

Meinung | Wuppertal · Der Rückgang der Wuppertaler Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl ist enorm. Woran hat es gelegen?

Wuppertal, Anne Palka

Foto: ANNA SCHWARTZ

Von 62 auf rund 50 Prozent: Der Rückgang der Wuppertaler Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl ist enorm. Demokratie ist ein Privileg, das die Bürger nutzen sollten. Das ist bekannt. Deshalb stellt sich die Frage: Woran hat es diesmal gelegen?

Am Wahlsonntag 2017 lag die Temperatur um 20 Grad, am Nachmittag waren einige Wolken am Himmel. Das Wetter ist diesmal schöner. 26 Grad und Sonne, auf dem Weg zum Wahllokal war aus einigen Gärten und von einigen Balkonen der Geruch von Grillgut wahrnehmbar. Natürlich gibt es an einem solchen Tag viele schöne Dinge, die man unternehmen kann. Eins davon sollte dennoch sein, das Kreuzchen auf dem Stimmzettel zu machen. Das dauert überhaupt nicht lange und auch der Spaziergang zum Wahllokal ist bei schönem Wetter angenehmer.

Kann man den Grund für die geringe Wahlbeteiligung also wirklich bei Wählern suchen, die sich lieber sonnen? Wohl nicht nur. Auch die Politiker haben ihren Teil dazu beigetragen. In Fernsehduellen wurde deutlich, dass die Spitzenkandidaten die Wahlprogramme ihrer eigenen Parteien nicht auseinanderhalten können, zu ähnlich sind die Ziele. Wenn die Bürger also ohnehin sehr ähnliche Politik bekommen – oder sie ihnen zumindest versprochen wird –, ganz egal, wen sie wählen: Warum sollten sie dann wählen gehen?