Forschung in Wuppertal Der älteste Fisch in der Wupper ist vier Jahre alt

Forschungsprojekt der Uni untersucht Wasserqualität, Anzahl und Alter der Fische.

Seit 2009 werden Schuppenproben von Bachforellen und Äschen aus der Wupper genommen.

Foto: Ja/Keil, Kurt

Rund um die Wupper herum gibt es zahlreiche Forschungsprojekte. Dr. Cora Berger von der Bergischen Universität erforscht beispielsweise die Altersstrukturen von Salmoniden in der Wupper. Unter diese Familie fallen unter anderem Bachforellen und Äschen.

Seit 2009 werden Schuppenproben beider Fische genommen und untersucht. Der Eingriff ist harmlos. Ähnlich der Jahresringe eines Baumes, geben die Ringe auf einer Schuppe Auskunft über das Alter eines Fisches. „Die Altersstruktur ist auffällig. Das erwartete Alter der Fische passt nicht zur Größe“, erklärt Berger. Ein 75 Zentimeter großer Fisch müsste eigentlich im zehnten Lebensjahr sein, laut Schuppenanalyse ist er aber erst im vierten. Auffällig ist die Größenverteilung nach Fundort der Fische. „Bei Barmen und Elberfeld haben wir die größten Fische gefunden“, erzählt Berger. Dort befinden sich die Einleitungen der ehemaligen Heizkraftwerke. Das Wasser dort ist also wärmer als beispielsweise in Beyenburg an der Talsperre. Anhand der Ringe auf den Schuppen, die sich im Mikroskop gut betrachten lassen, sei zudem eine Berechnung des Längenzuwachses möglich.

Die Wupper sei ein typisches Salmonidengewässer, da sie ursprünglich kühl und sauerstoffreich ist, sagt Berger. „Die Äsche ist ein Qualitätsmerkmal für Wasser, da sie besonders sensibel auf Temperatur und Sauerstoffgehalt reagiert.“ Sie sei ein sogenannter Gewässergüteanzeiger.

Die Karpfenartigen sind
seltener geworden

Untersucht wurden auch die Nebenflüsse Dhünn und Eifgenbach. Die Dhünn besitzt Kaltwassereinträge aus der Talsperre, der Eifgenbach ist weitestgehend nicht durch den Menschen beeinflusst. „Den ältesten Fisch gab es in der Wupper, er war im vierten Lebensjahr“, sagt Berger.

Sie versucht herauszufinden, ob die ursprüngliche Bachforelle noch vorhanden ist: „Wir wissen nicht, ob sich die Bachforelle selbstständig reproduziert oder ob die Population durch Besatzfische gestützt wird.“ Das seien Fische, die im Bruthaus großgezogen werden, erklärt Cora Berger die Problematik. Seit 2009 seien die Karpfenartigen in der Wupper weniger geworden, es gebe aber mehr Bachforellen und Äschen.