Film Der Mensch steht bei „Spaßmacher“ im Fokus
Ein Wuppertaler Filmteam porträtiert drei verschiedene Alleinunterhalter.
Spaß ist nicht alles: „Spaßmacher“, ein neuer Film eines Wuppertaler Teams rund um Kim Münster, porträtiert drei Menschen – und damit ein Metier: Alleinunterhalter. Der „Kreativproduzentin“ und den Regisseuren Christian Meyer und Sebastian Bergfeld geht es um den Menschen hinter dem Auftritt. Und um nicht weniger als ein Lebenskonzept.
„Bisher haben wir viel zu sozialen Themen gemacht“, beschreibt Meyer seine Vorgeschichte mit Streifen, die Krankheiten und schwierige persönliche Situationen behandelt hatten. Kollege Bergfeld betreibt mit Münster ein Büro, und für das Trio ist es die erste große Zusammenarbeit. Auch wenn bei „Spaßmacher“ ernste Aspekte nicht außen vor bleiben, soll es für Meyer nicht zuletzt „ein Film sein, der unterhält.“
Im Feld der Entertainer
gibt es verschiedene Typen
Nicht ganz ungünstig für diesen Effekt wird sein, dass das Werk selbst von Unterhaltung handelt. Die drei ausgewählten Protagonisten aus dem weiten Feld der Entertainer und mietbaren Musiker sind zum Teil hinter den Kulissen zu sehen, etwa im Gespräch. Doch natürlich kann der Zuschauer sie auch in Aktion erleben. In all ihrer Vielfalt: Dieter, der seit Jahrzehnten professionell auf Hochzeiten oder Geburtstagen spielt. „Mambo Kurt“, der mit seiner schrägen Ergänzung bei Metal-Konzerten schon ein eigener Star ist. Und Corina, die, wenn auch weniger mit Pappnase, als Clownin für Vergnügen sorgt.
Für Letztere, so ist vorab von den Machern zu hören, war der Entschluss, Unterhalterin zu werden, regelrecht lebensentscheidend. Heute sage sie von sich: „Ich habe mein Glück gefunden.“ Dazu gehört, dass sie für eine spezielle Kombination an Rollen zu buchen ist: Auch eine psychische Erkrankung hat sie in einer Performance schon sinnfällig auf die Bühne gebracht.
Mehr als sie und auch mehr als der schrille „Mambo Kurt“ ist wahrscheinlich Dieter der klassischste Typ des Alleinunterhalters, der eher unauffällig Privatfeste beschallt. Er steht auch besonders für einen Aspekt, der Filmemacherin Münster interessiert: „Gerne auf der Bühne stehen - und doch zurück treten.“ Nicht zuletzt hat dieser schon mit der Kölner Kultband „De Räuber“ gespielt, doch als Feier-Begleiter steht er kaum vergleichbar im Fokus, und an seinen Namen erinnert sich nachher kaum jemand.
Fast drei Jahre sind vergangen zwischen der ersten Idee für den Film und dem Abschluss. In der Reihe „Stranger than Fiction“ geht „Spaßmacher“ nun ab Januar auf Tour. Wichtig ist dem Team die Förderung durch die Film- und Medienstiftung NRW. Anders als manch sonstiger Förderer erlaube diese große Freiheiten in der Umsetzung. Hier etwa beim Plan, eine etwas andere Geschichte über das Unterhalter-Genre zu erzählen: Nach persönlichem Gusto habe man vorgehen können und wollen. Meyer findet: Im Grunde ähnlich eigen wie die drei „Spaßmacher“.
Mehr Informationen zu „Spaßmacher“ gibt es im Internet unter