Wuppertal Der Nordpark bekommt Toiletten
Marcel Thomas und die Stadtverwaltung sind sich einig geworden - auch über den neuen öffentlichen Biergarten.
Wichlinghausen. Es ist eine erlösende Nachricht für viele: Im Nordpark wird es öffentliche Toiletten geben. Die Räumlichkeiten dafür hat Marcel Thomas, Investor der Turmterrassen, schon auf eigene Kosten errichten lassen. Bislang lehnten aber sowohl Thomas als auch die Stadt es ab, sie zu betreiben. Jetzt hat es ein Gespräch zwischen Marcel Thomas, Baudezernent Frank Meyer und Kämmerer Johannes Slawig gegeben — und man ist sich einig geworden. Es wird Toiletten geben.
Marcel Thomas sagt, die Details seien noch nicht geklärt, aber es werde eine Lösung geben. Darauf habe man sich sicher geeinigt.
Kämmerer Johannis Slawig bestätigt das. „Wir haben uns verständigt, dass die bereits geschaffenen Toiletten auch betrieben werden.“ Eine direkte finanzielle Beteiligung schließt er jedoch aus. Die Stadt hatte die Betriebskosten mit 1000 bis 2000 Euro im Monat beziffert. Dafür gebe es keine Haushaltsmittel, sagte Slawig. Die Stadt werde sich aber anders einbringen, bestätigte er. „Wir haben ein Interesse am Betrieb der Toiletten. Und Herr Thomas an anderen Dingen, die in unserer Hand liegen“, sagt er.
Er nannte die Parkplatzsituation am Nordpark. Die Stadt kümmere sich aktuell um den Ankauf eines Grundstückes, um mehr Parkplätze zu schaffen. Über 100 zusätzliche Stellplätze entstünden so, sagt Slawig. Und dafür gebe es eine Stellplatzrücklage, die die Finanzierung sichere, aber nicht aus Haushaltsmitteln gespeist sei. Für Veranstaltungen auf den Turmterrassen würde man sicher eine Lösung im Interesse Thomas’ finden, wenn er Parkplätze brauche, sagt Slawig. So profitierten beide Seiten. „Darin liegt die Win-Win-Situation“.
Ein zusätzlicher Win-Effekt stellt sich vor allem für die Besucher ein. Heidrun Rieger, Vorsitzende des Nordstädter Bürgervereins, freut sich sehr über die Nachricht: „Wundervoll“ sei das, sagt sie. Sie hatte sich mit dem Verein lange für eine öffentliche Toilette eingesetzt — wegen der vielen Besucher. „Sie können sich nicht vorstellen, was dort an einem schönen Sonntag los ist. Es ist ungeheuer, wie voll es dann ist.“ Für die Gäste seien eben auch Toiletten nötig.
Bezirksbürgermeister Hans-Hermann Lücke (CDU) sieht das ähnlich. Er freue sich sehr über die Lösung. „Das habe ich aber auch erwartet“, sagt er. „Es wäre ein Unding, wenn da Toiletten gebaut und dann nicht betrieben würden.“ Das sei angesichts der Ausbauten im Nordpark und der gestiegenen Besucherzahlen nur logisch, so Lücke.
Auf den Betrieb müssen die Besucher aber noch etwas warten. Marcel Thomas sagt, damit sei im Laufe des kommenden Jahres zu rechnen. In diesem Jahr sei das wegen der Arbeiten der Stadt am Eingangsbereich des Nordparks nicht möglich.
Gleiches gilt auch für den Biergarten mit Aussichtsplattform. Der soll durch Marcel Thomas bewirtschaftet werden. Thomas plant einen Kiosk, an dem Besucher bei Bedarf Eis oder Getränke kaufen können. Laut Forst- und Grünflächenamt steht aber noch die Baugenehmigung aus. Thomas geht trotzdem davon aus, zu Beginn der kommenden Saison den Verkauf starten zu können. Laut Grünflächenamt werde er sich im Gegenzug um die Ordnung und Sauberkeit auf der öffentlichen Fläche kümmern.
Aktuell wird noch an der Biergarten-Fläche gearbeitet. Frank Zlotorzenski, der den Bau für die Stadt koordiniert, sagt, die Mauer dafür werde erst Mitte Oktober fertig, weil die Lieferzeit für die Steine bis zu zwölf Wochen betrage. Geplant war die Eröffnung einmal für Sommer 2017.