Der Ölberg soll altersfit werden
Die Ölberg Genossenschaft engagiert sich für die Zukunft des Viertels.
Elberfeld. Wohnen auf dem Ölberg, mitten im angesagten Viertel der Stadt: Das klingt prima. Vor allem Eigentümer von schicken Altbauten im Viertel sind zu beneiden - so sollte man annehmen. Doch es ist nicht nur alles eitel Sonnenschein rund um die Marienstraße. Auch vor dem beliebten Quartier macht der demografische Wandel nicht halt, auch auf dem Ölberg kämpfen Immobilienbesitzer mit dem Problem hartnäckigen Leerstands.
"Wir wollen den Leuten hier klarmachen, dass wir alle an einem Strang ziehen müssen", sagt Gaby Schulten vom Vorstand der Ölberg Genossenschaft, einem Zusammenschluss von Hauseigentümern, der vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung für ein Modellprojekt zum altersgerechten Umbau von Wohngebäuden ausgewählt worden ist. Eines der Ziele ist, das Gründerzeitviertel zukunftsfähig zu machen. "Es geht hier nicht nur um Häuser, Mieten und Leerstand", sagt Gaby Schulten. "Es geht darum, darauf zu achten, dass die soziale Mischung erhalten bleibt."
Und deshalb soll der Ölberg - im Rahmen der Möglichkeiten - auch alterstauglich werden. Dazu gehört für die Mitglieder mehr als "nur" Barrierefreiheit, die in vielen Fällen gar nicht erreicht werden könne: "Das Viertel ist wegen seiner Topographie dafür gar nicht geeignet", sagt Schulten. Insbesondere bei Altbauten mit ihren Treppenaufgängen ließen sich ebenerdige Zugänge kaum bewerkstelligen - und erst recht keine Aufzüge einbauen. "Aber altersgerechtes Wohnen kann schon im Kleinen beginnen", sagt Gaby Schulten, "beispielsweise mit dem Anbringen von Handläufen."
Etwa 2000 Immobilien und rund 2200 Eigentümer gibt es nach Auskunft der Genossenschaft auf dem Ölberg. Sie sollen sensibilisiert werden für Veränderungen und sich wandelnde Ansprüche: "Das ist nicht immer ganz einfach", sagt Gaby Schulten - denn so individuell wie die Häuser seien nun einmal auch ihre Besitzer. Manche zeigten sich offen und interessiert, an andere komme man nur schwer heran.
Die Kerngruppe der Genossenschaft, zu der mittlerweile rund 20 Hausbesitzer gehören, will "Eigentümer auf dem Laufenden halten, sie informieren, beispielsweise über Fördertöpfe wie die KfW und Investitionsmöglichkeiten".
Um genau die geht es am kommenden Dienstag: "Altersgerecht umbauen - Hintergründe und Erfordernisse", so der Titel der Veranstaltung im Lutherstift. Dort informieren Fachleute über generationengerechten Umbau am Beispiel einer barrierefreien Ölberger Wohnung.