Der Tarifkonflikt im Land wird auch die Stadt betreffen

Für nächsten Donnerstag ruft Verdi zur Großkundgebung auf.

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Wuppertal. Noch streiken die Angestellten im öffentlichen Dienst des Landes NRW weitgehend unbemerkt. Da und dort treffen sich Lehrer zu Kundgebungen. Aber von Stundenausfällen über das übliche Maß hinaus ist bisher nichts bekanntgeworden. Das könnte sich nächsten Donnerstag ändern. Für jenen 9. Februar hat die Gewerkschaft Verdi zur Versammlung in Düsseldorf aufgerufen. Dann könnte es sein, dass der Warnstreik auch an Wuppertal nicht spurlos vorübergehen wird.

„Wir brauchen den Warnstreik nicht nur im Hinblick auf die Tarifbeschäftigten des Landes“, sagt der Wuppertaler Verdi-Geschäftsführer Daniel Kolle. „Es geht auch um die Beamten.“

An dieser Stelle kommen die Städte und Gemeinden ins Spiel. Steigt die Besoldung der Beamten im Landesdienst, dann gilt das auch für die Beamten in den Rathäusern. Erfahrungsgemäß wird der Abschluss für die Angestellten dabei in der Höhe übernommen. Das wirkt sich auf die Personalkosten und die Pensionslasten der Kommunen aus. „Wir haben in Wuppertal etwa 1000 aktive Beamte“, sagt Stadtkämmerer Johannes Slawig. Das sind 20 Prozent aller Beschäftigten des Rathauses und dessen Eigenbetriebe. Hinzu kommen Bedienstete, die mittlerweile in Pension sind. Dabei handelt es sich laut Slawig um weit mehr als die aktiven 1000. Aber auch deren Bezüge steigen.

Wie hoch die Kosten für die Städte und das Land in Zukunft ist, steht noch in den Sternen. Die Gewerkschaft ist mit einer Forderung von sechs Prozent mehr in die Verhandlungen gegangen. Beschäftigte von Städten und Gemeinden erhalten seit gestern gut zwei Prozent mehr Gehalt im Monat.

Für Schüler gilt übrigens auch am nächsten Donnerstag Anwesenheitspflicht. Darauf hat das Landesministerium vor den ersten Warnstreiks hingewiesen.