Show Der Zaubersalon in Wuppertal funktioniert auch online
Wuppertal · Der Verein hat einen neuen Vorstand und plant neue Formate.
Zaubern auf Distanz? Funktioniert, sagt Dag Kleffmann, wenn auch nur bei bestimmten Tricks. Aber die Wuppertaler Zauberer wollen auch im Lockdown „ein Lebenszeichen senden“, laden daher statt in die Börse zu einer Online-Version ihres Zaubersalons ein, das nächste Mal kommenden Dienstag.
„Es ist natürlich nur ein eingeschränktes Repertoire möglich“, erklärt Dag Kleffmann. Aber viele Kartentricks funktionieren auch über die Onlineverbindung: Da können Zuschauer nicht selbst eine Karte aus dem Kartenfächer ziehen, aber dem Zauberer auf dem Bildschirm zurufen, welche er für sie ergreifen soll.
Zu Online-Veranstaltungen hat sich das Team entschlossen, nachdem mehrere Zaubersalons im Herbst wegen Corona abgesagt werden mussten, auch die Festveranstaltung zum zehnjährigen Bestehen. Seit 2010 gibt es die Show, die Zauberern eine Bühne bietet: Nachwuchskünstler können hier Auftrittserfahrung sammeln, Profis neue Programme testen.
Seit zehn Jahren hat das Publikum Gelegenheit, sich verblüffen und unterhalten zu lassen, zunächst in der Bandfabrik, seit 2015 im Kommunikationszentrum Börse an der Wolkenburg.
Die Künstler erhalten keine Gage, die Zuschauer zahlen keinen Eintritt, sondern dürfen Geld in den Hut werfen. „Weil es keinen Eintritt gibt, ist die Erwartung auch nicht so hoch“, erklärt Dag Kleffmann das Konzept. „Da darf ein Trick auch mal schiefgehen.“ Trotzdem hätten alle die Künstler, die kommen, „ein hohes Niveau“.
Das neue Logo zeigt
Tuffi mit Zauberstab
Gegründet und viele Jahre organisiert hat den Zaubersalon Henry Wahl, langjähriger Vorsitzender des „Magischen Zirkels Wuppertal“, nach einer Idee aus Hannover. Nach seinem Tod 2016 führte seine Frau Gunhilde Wahl das Engagement weiter. Seit Anfang des Jahres hat sich der Verein neu aufgestellt. Dag Kleffmann, schon lange aktiv dabei, hat den Vorsitz übernommen.
Der Verein hat sich ein neues Logo gegeben – Tuffi mit Zauberstab – die Homepage neu aufgestellt und arbeitet an weiteren Ideen. Etwa „Close-up“-Auftritte, bei denen das Publikum ganz nah an den Zauberer herankommt, für jeden Zauberer den Raum wechselt. Fortgeführt werden soll der „Zauber-Slam“, bei dem Zauberer gegeneinander antreten, das Publikum entscheiden darf, wer am unterhaltsamsten ist. Davon gab es 2018 und 2019 je eine Ausgabe, 2020 fiel der Slam wegen Corona aus.
Dag Kleffmann (33) selbst ist gelernter Bankkaufmann, erlebte bei einer Kundenveranstaltung einen Zauberer. Bei einem seiner Nummern sagte Dag Kleffmann: „Mit ein bisschen Üben könnte ich das auch.“ Sein Chef nahm ihm beim Wort, wollte eine Woche später den Trick sehen. Also probierte und übte Dag Kleffmann eine Woche lang – und wurde von der Zauberkunst gepackt. Inzwischen hat er verschiedene Programme auf Lager, trat bis vor Corona ein- bis zweimal pro Monat auf. Er ist fasziniert davon, dass man überall durch Zaubern Kontakt findet, überrascht Gesprächspartner gern mit kleinen Tricks oder zückt an der Einkaufskasse auch mal ein Portemonnaie, aus dem Flammen schlagen.
Für ihn soll das Zaubern aber Nebenverdienst und Hobby bleiben, auch wenn er als Vorsitzender des Zaubersalons und zweiter Vorsitzender des Magischen Zirkels Wuppertal viel Zeit für seine Leidenschaft aufbringt. Aktuell freut er sich wie alle Kollegen danach, wieder live aufzutreten. Spätestens im Mai, so hofft er, soll der Zaubersalon wieder auf der realen Bühne der Börse stattfinden.