Meinung Mehr Erzieher braucht das Land

Meinung | Wuppertal · Hartnäckig hält sich das verstaubte Vorurteil in den Köpfen einiger Zeitgenossen, Männer sollten nicht in einer Kita arbeiten. Die Vorstellung, dass es spezielle Berufe nur für Männer oder Frauen gibt, ist von vorgestern.

Erzieher bringen Fähigkeiten mit, von denen Kinder profitieren.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Wieso also sollten Männer nicht den Beruf eines Erziehers ausüben können? Jungen und Mädchen brauchen auch männliche Vorbilder. Und die Männer bereichern eine Kita mit ihren Qualitäten, die die einer Erzieherin ergänzen.

Nicht nur die Bezahlung ist ein Grund, weswegen Männer den Einstieg in diesen Beruf oft scheuen. Auch der schreckliche Generalverdacht, unter dem sie leider manches Mal stehen, muss belastend, mitunter schockierend sein. Immer wieder erzählen Erzieher von getuschelten Worten, die ihnen zu Ohren kommen, wie dass es ihnen Freude mache, einem Kind den Po abzuwischen und dass man sie nicht mit den Kindern allein lassen dürfe. Ebenso so manches Stirnrunzeln im Bekannten- und Freundeskreis dürfte Grund sein, weswegen Männer, die in dem Erzieherberuf aufgehen würden, vor diesem Schritt zurückschrecken.

Das darf nicht sein. Mehr Männer in Kitas kommt im Endeffekt auch den Kindern zugute. Und glücklicherweise schmelzen die Ressentiments dank zahlreicher politischer Kampagnen und Initiativen. Wir brauchen in Deutschland aber nicht nur mehr Erzieher in den Kitas, sondern auch einen vernünftigen Betreuungsschlüssel und bessere Bezahlung. An den Kleinen darf nicht gespart werden.