„Die Bewerbung ist die Eintrittskarte“
Beim 17. Jobkongress stellten sich Unternehmen in 120 Sekunden vor.
Wuppertal. Man kannte das Bild. Zwischen farbenfrohen Messeständen bewegten sich Besucher in Anzug, Businesskostüm oder ganz zivil. Sobald man in das Stimmengewirr eintauchte, fiel einem die eigene Studienzeit wieder ein. Vor Jahren besuchte man selber den Jobkongress und musste sich angesichts der vielen hier vertretenen Branchen erst einmal orientieren.
Mit großem Gewusel füllte auch der 17. Jobkongress gestern wieder die Stadthalle. Neben der üblichen Messe jedoch hatten sich die Veranstalter - namentlich die Bergische Entwicklungsagentur, die Bergische Universität und die Arbeitsagentur Solingen-Wuppertal - einige Neuheiten einfallen lassen. Der diesjährige Slogan „Unternehmen bewerben sich“ wurde dabei ganz wörtlich genommen.
Beim sogenannten „Elevator-Pitch“ stellten sich die unterschiedlichen Unternehmen dem Publikum vor — und das in gerade einmal zwei Minuten. Und damit neben so viel Information die Unterhaltung nicht zu kurz kam, präsentierte sich der Wuppertaler Poetry-Slammer Jan Philipp Zymny auf der Bühne des großen Saals.
Die erste Vorstellungsrunde der Unternehmer begann um elf. Genug Zeit also, durch den großen Saal zu schlendern, bevor es richtig voll wurde. Damals wie heute konnten Besucher den „Bewerbungsmappencheck“ der Arbeitsagentur nutzen. „Die Bewerbung ist und bleibt die Eintrittskarte zum Unternehmen“, erklärte Mitarbeiterin Ute Templin, „die muss absolut top und individuell sein.“ Bei Interesse würde sie Korrekturen sogar direkt anbringen — „natürlich mit einem Bleistift.“ Wie praktisch, dass am Stand schräg gegenüber kostenlose Bewerbungsfotos gemacht werden konnten.
Nun aber zum „Elevator-Pitch“ in den Offenbach-Saal. Auf einer Leinwand leuchteten nacheinander bekannte und weniger bekannte Namen auf: Vaillant, Helbako, Knipex. Auch das örtliche Jobcenter war mit von der Partie. Alle priesen die Vielfalt der Ausbildungsmöglichkeiten. Familienfreundlichkeit war das zweite große Thema „Wir haben den schönsten Stand der Messe“, setzte ein Firmenvertreter noch eins drauf. Mit der Redezeit kamen nicht alle zurecht. Jan Philipp Zymny hatte es da besser. Für sein „Lachmuskeltraining“ am Nachmittag hatte er deutlich mehr als 120 Sekunden übrig.