Buga-Pläne Die Buga-Kritiker wollen Wuppertals Sportler mobilisieren

Wuppertal · Noch fehlen Unterschriften für das Bürgerbegehren gegen die Buga-Pläne. Die Wuppertaler Sportvereine sollen nun helfen.

Zuletzt fand die Bundesgartenschau in Erfurt statt.

Foto: dpa/Martin Schutt

10 630 Unterschriften muss die Initiative „Buga so nicht“ bis Mitte Februar sammeln, um die für einen Bürgerentscheid zur Bundesgartenschau 2031 in Wuppertal vorgeschriebene Unterstützung aus der Bevölkerung zu belegen. Nun hat sich die Initiative mit einer Rund-Mail an die Wuppertaler Sportvereine gewandt, um deren Mitglieder zur Unterschrift für das Bürgerbegehren zu motivieren.

In den Mails wird die Gefahr heraufbeschworen, die Stadtsparkasse werde in den nächsten Jahren nicht mehr oder nicht mehr im gewohnten Maße den Sport finanziell unterstützen, da sie sich finanziell im Förderkreis Buga engagiere. Die Stadtsparkasse erklärte hingegen, dass es zwischen dem Engagement für die Buga und der Förderung der Sportvereine keinen Zusammenhang gibt.

Der Betriebssportkreisverband (BKV) hatte die WZ über die Mail der Initiative „Buga so nicht“ mit dem Betreff „Streichung von Fördermitteln für Wuppertaler Vereine“ informiert. Wörtlich heißt es in dem Schreiben der Buga-Kritiker: „Die Mitglieder des Fördervereins u.a. die Sparkasse, wollen in den nächsten Jahren die planerischen Kosten für die BUGA von jährlich 2 400 000 Euro selbst finanzieren. Das bedeutet, dass die Förderung anderer Bereiche auch im sportlichen Bereich deutlich geringer ausfallen.“

Michael Fischer, Medienwart des BKV, fragte daraufhin bei der Stadtsparkasse nach und erhielt folgende Antwort: „Auch wenn die Sparkasse dieses Projekt (die Buga, d. Red.) mit unterstützen möchte, ist die finanzielle Förderung von Vereinen auch in Zukunft ein sehr wichtiges Mittel der Sparkasse, um dem Gemeinwohl zu dienen. Das verstehen wir als eine unserer Kernaufgaben.“

In Wuppertaler Vereinen sind 63 000 Sportler organisiert

Auf Nachfrage der WZ erklärte Wolfgang Buchholz, Sprecher der Initiative „Buga so nicht“, dass ihm keine konkreten Informationen über die Pläne der Sparkasse vorlägen. „Da die Gewinne aus dem Prämiensparen rückläufig sind, gehen wir aber davon aus, dass für die Vereine generell weniger übrig bleibt, wenn sich die Sparkasse beim Förderverein Buga finanziell engagiert“, so Wolfgang Buchholz. Zum Stand der Unterschriftenaktion nannte er keine Zahlen, sagte aber: „Wenn wir alle ausgelegten Listen eingesammelt und ausgewertet haben, werden wir gut im Soll sein.“

Klar ist, dass der organisierte Sport in Wuppertal ein Faktor werden könnte, wenn es darum geht, die geforderten Unterschriften einzusammeln. Der Stadtsportbund vertritt als Dachverband rund 300 Vereine mit zusammen 63 000 Mitgliedern. „Von derartigen Überlegungen ist dem Stadtsportbund nichts bekannt“, sagt der Geschäftsführer Volkmar Schwarz zu dem Schreiben der Initiative an die Vereine.

Reagiert hat darauf auf Nachfrage des BKV das Sportamt. „Wir haben keine Erkenntnisse darüber, dass durch die Buga Fördermittel für den Sport vermindert werden“, lautet die Antwort. Ein Großteil der Zuwendungen laufe ohnehin über die Sportpauschale und die komme vom Land und sei zweckgebunden“, so der stellvertretende Sportamtsleiter Thomas Hornung. Auch im kommenden Doppelhaushalt seien die angemeldeten Mittel für den Sport nicht gekürzt, man habe im Gegenteil zusätzlich eine Pauschale von jährlich 300 000 Euro zur sukzessiven Erneuerung von in die Jahre gekommenen Kunstrasenplätzen eingesetzt, worüber die die Politik freilich noch zu befinden habe.

Bärbel Schröder, 2. Vorsitzende des Barmer TV, bestätigte, dass auch der BTV eine entsprechende Mail der Initiative „Buga so nicht“ erhalten habe. „Ich habe die Mail zunächst überflogen. Bevor wir es an unsere Mitglieder rausgeben würden, müssen wir uns aber über Einzelheiten informieren und im Vorstand beraten“, so Schröder. „Wenn sie schon wüssten, wie die Gelder in ein paar Jahren verwendet werden, wunderte mich das aber schon“, ergänzt sie.