Die gepunkteten Glücksbringer gehen auf Herbstwanderung

Marienkäfer überall, diese Beobachtung haben zur Zeit viele machen können. Meist treten die kleinen Insekten an Hauswänden auf.

Wuppertal. Marienkäfer bringen Glück, heißt es im Volksmund. Wenn sie in Scharen auftreten, sollte die Freude also groß sein. Seit einigen Tagen werden die kleinen Insekten aber so manchem doch etwas lästig, wenn sie massenhaft an Hauswänden auftreten oder durch das Fenster reinkrabbeln.

„In der Tat ist das nicht unbemerkt an uns vorbeigegangen“ stellt auch Karin Ricono vom Umwelttelefon der Stadt fest. „Wir hatten in den letzten Tagen auch ,massenhaft’ Anrufer zu diesem Thema.“ Sie erklärt das invasionsartige Auftreten sowohl des heimischen als auch des asiatischen Marienkäfers so: „Das hängt mit dem schönen warmen Herbstwetter zusammen, das die Marienkäfer noch einmal rauslockt.“

Während der heimische Marienkäfer eher in Laubhaufen überwintert, im Boden oder unter Rinde, bevorzugt der asiatische Felsspalten und tritt deshalb vermehrt an Hauswänden oder in steiniger Umgebung auf. Alle Marienkäfer überwintern gesellig in mehr oder minder großen Gruppen. Gemeinsam treten sie Herbstwanderungen an, auf der Suche nach einem Winterquartier. „Deshalb gibt es um diese Jahreszeit ihr Massenvorkommen“, erklärt Ricono.

„Nützlich sind sie allemal, da sie vor allem Blattläuse und Schildläuse verspeisen“, fügt die Umwelt-Fachfrau hinzu. Insbesondere der asiatische Marienkäfer hat sich mit dieser Eigenschaft hervor getan. Er ist eigens in die USA und in Mitteleuropa eingeführt worden, um als Schädlingsbekämpfer zu fungieren. „Im Anschluss hat er sich weltweit ausgebreitet“, weiß Dr. Gela Preisfeld, Professorin für Naturwissenschaften an der Uni Wuppertal. Das Problem und auch ein Grund für das massenhafte Auftreten ist, dass es hier keinen Schädling gibt, der den asiatischen Marienkäfer radikal dezimieren könnte.

Grund zur Sorge gibt es aber nicht. Auch wenn die kleinen Käfer ein stinkendes Sekret absondern, das sie vor Fraßfeinden schützt, gefährlich sind sie nicht. Wenn sie ins Haus kommen, hat Karin Ricono einen einfachen Tipp: „Auffegen und wieder aussetzen.“