Jetzt in Wuppertal: Erziehungsberatung auf Türkisch

Die Caritas reagiert damit nach eigenen Angaben auf den großen Bedarf.

Wuppertal. Mehr als 29 Prozent der Wuppertaler haben einen Migrationshintergrund — das sind nach aktueller städtischer Statistik 101 839 Einwohner — und von diesem Anteil spricht die Hälfte deutsch nicht als vorrangige Alltagssprache.

Auf diesen Befund reagiert ein neues Angebot der Caritas: Um Eltern türkischer Abstammung zu helfen, ihr Kind in eine Umgebung zu integrieren, in der nicht dessen Muttersprache gesprochen wird, haben Susanne Schröder, Leiterin des Caritasverbands Wuppertal/Solingen, und Sozialarbeiter Talip Colakoglu ein neues Projekt gestartet: Ab sofort bietet die Caritas türkischsprachige Erziehungsberatung an.

„Ein Viertel der Menschen mit Erziehungsberatungs-Bedarf hat einen Migrationshintergrund“, sagte Schröder bei der Vorstellung des Projekts. Häufig handle es sich dabei um alleinerziehende Mütter aus ärmlichen Verhältnissen. „Eine Beratung in der Muttersprache schafft Vertrauen, die kulturellen Werte sind uns bekannt“, erklärte Talip Colakoglu. Türkische Familien seien geprägt von „starken Normen“ und rollenfixiert. Darauf werde bei der Beratung Rücksicht genommen. Allerdings, so betont Colakoglu, stehe stets das Wohl des Kindes im Vordergrund.

In Kooperation mit ihren zehn Familienzentren bietet die Caritas damit nach eigenen Angaben als einziger Wuppertaler Träger eine türkischsprachige Erziehungsberatung an — dreimal pro Woche. Mehr Infos dazu bei der Caritas unter Ruf 389 02 60 10.