Wuppertal Die Gesamtschule Langerfeld soll runderneuert werden
„Phase Null“ hat begonnen: Jetzt soll ein Haus der Naturwissenschaften entstehen. Dafür muss viel verändert werden.
Langerfeld. Neben dem Haupteingang der Gesamtschule Langerfeld erstreckt sich ein tiefer Graben. Der alte Bunker an der Heinrich-Böll-Straße, auf dem seit Jahrzehnten ein Seitenflügel der Schule steht, wurde wieder freigelegt. Auch hinter Gebäude 1 wird gegraben. Vor einigen Wochen haben die Bauarbeiten für das zukünftige Stadtteilforum und die energetische Fassadensanierung begonnen. Bis Ende 2018 sollen diese Maßnahmen fertig gestellt sein (die WZ berichtete).
Doch dann geht es direkt weiter. Ab 2019 wird die Gesamtschule runderneuert. Die Pläne hierzu hat eine Lenkungsgruppe aus Vertretern von Schule, Gebäudemanagement und Stadt sowie externen Fachleuten erarbeitet. Seit 2015 steht fest, dass die Gesamtschule sanierungsbedürftig ist. Seit Januar 2016 hat sich eine neunköpfige Lenkungsgruppe — unterstützt von fachbezogenen Untergruppen — damit beschäftigt, einen Plan für eine neue Gebäudestruktur zu entwickeln.
In dieser „Phase Null“, die inzwischen vom GMW bei allen größeren Schulsanierungen vorgeschaltet wird, soll es darum gehen, die Bedürfnisse der jeweiligen Institution genau zu analysieren. Erst danach wird ein Raumkonzept erarbeitet.
„Das ist großartig, dass wir mitgestalten dürfen“, freut sich die stellvertretende Schulleiterin Anke Engelhard. Bisher hätte sich der Unterricht an die vorhandenen Gebäude anpassen müssen, die einstmals eine Haupt- und eine Förderschule beherbergten und 1988 dann zur Gesamtschule wurden. Deshalb lägen auch die naturwissenschaftlichen Fachräume in verschiedenen Trakten.
Das soll sich ändern: Ab 2019 soll Gebäude 2A, das zur Heinrich-Böll-Straße hin liegt, erweitert werden. Ist das geschehen, sollen der Querriegel Gebäude 2B und der dahinter liegende „Pavillon“, in dem jetzt die sechsten Klassen untergebracht sind, abgerissen werden. „An der Stelle von 2B könnte dann ein Haus der Naturwissenschaften entstehen“, erzählt Thomas Lehn vom GMW.
Doch das sind nicht die einzigen Veränderungen. Weniger Flure, dafür mehr Kommunikationsflächen und Differenzierungsräume sind angedacht. „Wir als Gesamtschule haben schon immer in Kleingruppen gearbeitet, doch es gibt zu wenig Räume“, nennt Anke Engelhard ein weiteres Beispiel für die aktuellen Probleme. Verstärkt worden sei die Raumknappheit, als die Gesamtschule vor einigen Jahren von fünf- auf sechszügig erweitert wurde. Künftig soll es so sein, dass sich jeweils drei Klassen einer Jahrgangsstufen eine „kleine Mitte“ genannte Fläche vor den Klassenräumen teilen. Außerdem erhält jede Klasse einen Differenzierungsraum. Spiegelverkehrt schließen sich die Räume der anderen drei Klassen an eine „Zentrale Kommunikationszone“ in der Mitte an. Dort sollen dann auch die Lehrer der Jahrgangsstufe eigene Räumlichkeiten erhalten.
Bis es soweit ist, vergehen aber noch einige Jahre. „Jetzt müssen wir erst einmal eine Flächenbedarfsfeststellung vornehmen, um die Kosten abschätzen zu können“, berichtet Lehn. Parallel muss es einen Grundsatzbeschluss desn Stadtrates geben. Liegt beides vor, kann per europaweiter Ausschreibung nach einem Architekten gesucht werden. Der könnte dann im Herbst 2018 mit den konkreten Planungen anfangen. 2019 würde dann zunächst der Erweiterungsbau für 2A entstehen. Wie lange die Sanierungsmaßnahmen dauern, kann Thomas Lehn noch nicht abschätzen. Anke Engelhard ist aber froh, dass alles nacheinander gemacht wird und der Schulbetrieb ohne größere Beeinträchtigung weiterlaufen kann.