Die Kleinen sind in Wuppertal die Verlierer

Hermann Ott (Grüne) und Manfred Todtenhausen (FDP) verlieren ihr Mandat.

Wuppertal. Die ersten eindeutigen Entscheidungen des Wahlabends fielen um 18 Uhr mit der ersten Prognose. Da stand bereits fest, dass es sowohl für Hermann Ott (Grüne) als auch Manfred Todtenhausen (FDP) nicht für den Wiedereinzug in den Bundestag reichen würde. Auch in Wuppertal mussten die kleinen Parteien deutliche Einbußen hinnehmen.

Unmittelbar nach der Prognose ging bei den Grünen die Tür zu. Krisensitzung. Der Vorstand und Ott sprachen sich ab, um dann einigermaßen gefasst herauszukommen. Auch Otts Frau musste während der Sitzung draußen bleiben.

„Ich habe jetzt genügend Zeit, alle Wetten einzulösen, die ich verloren habe“, meinte Manfred Todtenhaus, nach dem ersten Schock. Mit lautstarkem Jubel hatten einige Besucher der Wahlparty im Rathaus auf das Scheitern der FDP reagiert. Die Reaktionen fielen sogar um einiges heftiger aus als beim Bekanntwerden des CDU-Wahlsieges kurz zuvor.

Während Manfred Todtenhausen von seinem Traumberuf als Bundestagsabgeordneter Abschied nahm, will Hermann Ott (Grüne) noch einmal angreifen. „Die Energiewende ist mein Lebensthema und dies möchte ich als Wissenschaftler und als Politiker weiter verfolgen. Doch zunächst ist eine Auszeit fällig“, sagte Ott betrübt. Die Grünen hätten sich wie ein Zehnkämpfer breit aufstellen wollen, dabei aber die eigenen Stärken, wie die Umwelt- und Energiepolitik, im Wahlkampf vernachlässigt.

Bernhard Sander (Linke) hatte aufgrund seines Listenplatzes keine realistische Chance auf den Einzug in den Bundestag. Entsprechend gelassen kommentierte er den Wahlausgang. „SPD und Grüne haben den Fehler gemacht, einen exklusiven Club zu gründen“, meinte Sander. Bei der guten Wahlbeteiligung seien trotz prozentualer Verluste die absoluten Zahlen für die Linke in Wuppertal wohl gleich geblieben, vermutete er.