Physik-Festival zieht mehr als 30.000 Besucher in seinen Bann

Schau „Vom Urknall zum Weltall“ bot an fünf Tagen Information und Unterhaltung.

Wuppertal. Der Wissensdurst der Wuppertaler hat alle Erwartungen übertroffen: Mehr als 30.000 Besucher wurden beim Wissenschaftsfestival Highlights der Physik „Vom Urknall zum Weltall“ gezählt, das nach fünf Tagen am Samstag zu Ende gegangen ist. Und in dieser Bilanz sind nicht einmal die Besucherzahlen der glänzend besuchten Abendveranstaltungen in der Immanuelskirche berücksichtigt.

Vor allem die Rechnung der Physiker der Bergischen Universität Wuppertal ist aufgegangen. Die Fachgruppe Physik hat anlässlich ihres 40-jährigen Bestehens viel Arbeit, viel Grips und eine Menge Zeit investiert, um einen großen Teil der Wissenschaftsshow auf die Beine zu stellen. „Das hat uns aber auch sehr viel Spaß gemacht“, freute sich Professor Karl-Heinz Kampert über das große Interesse an den Vorträgen und physikalischen Experimenten. Kampert, der das Pierre Auger-Experiment auf einer Fläche von 3000 Quadratkilometern in Patagonien leitet — das flächenmäßig größte Experiment weltweit — beendete am Samstag auf dem Johannes-Rau-Platz die Vortragsreihe „Physik nachgefragt“ mit dem Thema „Was lehren uns die Teilchen aus dem All“. Zur gleichen Zeit stellten sich seine Kollegen Professor Klaus Helbing und Professor Christian Zeitnitz in der kleinen Zeltstadt wie schon an den Tagen zuvor den Fragen der Besucher.

Auch am Samstagnachmittag waren die Zelte vor dem Rathaus und auf dem Geschwister-Scholl-Patz gut besucht. „Heute ist es wegen der Absperrungen rund um die Barmer Fußgängerzone sogar vergleichsweise ruhig“, sagte Klaus Helbing. An den Werktagen fand dagegen so manche Physikstunde Wuppertaler Schulen in der Physik-Arena statt. „Und einige Schüler sind sogar nachmittags wiedergekommen“, war Helbing über das große Interesse, das sich vor allem in den zahlreichen Fragen und Gesprächen zu den spektakulären Experimenten ausdrückte, erfreut.

„Aufgrund meines Alters bin ich da vor allem von den Physiklehrern angesprochen worden“, sagte Klaus Helbing schmunzelnd. Zu ihrer Unterstützung hatten die Professoren zahlreiche Mitarbeiter und Studenten an der Seite, die vor allem dem jüngeren Publikum als Ansprechpartner dienten. Kommt ihr im nächsten Jahr wieder? Diese Frage wurde den Organisatoren der Physik-Schau, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, der deutschen Physikalischen Gesellschaft und der Bergischen Universität gefördert wird, häufig gestellt. Sie ist als Kompliment für die Qualität des Festivals zu verstehen, bei dem auch TV-Stars wie Ranga Yogeshwar oder Harald Lesch mitwirkten. Entsprechend lang ist die Liste der Bewerberstädte für die seit 2001 durch Deutschland wandernde Ausstellung.

Für den Veranstaltungsort Wuppertal gab es gute Noten. Punkte sammelten aber nicht nur die Physiker, sondern auch ein Chemiker. Amitabh Banerji gewann den Einstein-Slam, bei dem Wissenschaftler in zehn Minuten ein Projekt präsentieren mussten. Amitabh Banerji, Dozent der Junior-Uni, zeigte mit Unterstützung von Kindern wie OLEDs (organische Leuchtdioden) hergestellt werden.