Die Könige kommen zum Laurentiusplatz

Nach der Zerstörung geht es an der Graffiti- Krippe weiter.

Foto: Stefan Fries

Elberfeld. Die gute Nachricht vorweg: Das Jesuskind in der Graffiti-Krippe auf dem Laurentiusplatz ist instandgesetzt. „Wenn man genau hinschaut, sieht man zwar die ,Nahtstelle’ zwischen Kopf und Rumpf“, sagt Pastoralreferent Werner Kleine zur jüngsten Zerstörung. „Doch jetzt sieht die Krippe wieder so aus, wie sie sein sollte.“

Das war nicht die erste Beschädigung des Werks, das in Zusammenarbeit mit den Künstlern Martin „Megx“ Heuwold und Kolja Kunstreich entstanden ist. Es musste bereits in der Entstehungsphase leiden. Am ersten Weihnachtstag war das Jesuskind von der Krippe entfernt worden — es konnte schnell wiedergefunden und erneut befestigt werden. Schließlich hatten Unbekannte ihm den Kopf abgerissen. Bei der Katholischen Citykirche, die für die Graffiti-Krippe verantwortlich zeichnet, zeigt man sich enttäuscht über die Zerstörungen. „Es ist schwer, darüber zu spekulieren, welche Motivation dahinter stecken könnte“, sagt Werner Kleine. Denkbar sei, dass jemand die Figur entwenden wollte und sie dabei beschädigt habe. „Vielleicht hat auch jemand betrunken davor getreten — wir wissen es nicht.“ Mehrfach habe er die Anregung erhalten, eine Video-Überwachung in dem Bereich zu installieren. „Aber gegen eine Überwachung in dem Sinne sträuben wir uns bisher — denn die weitaus meisten Menschen kommen ja zur Krippe, um sich an ihr zu erfreuen.

So auch am kommenden Samstag, 6. Januar. Dann werden die Heiligen Drei Könige der Graffiti-Krippe ihren Besuch abstatten. „Und dort feierlich empfangen, wenn sie Gold, Weihrauch und Myrrhe zum Jesuskind bringen“, kündigt der Pastoralreferent an. Die Dreikönigsfeier an der Graffiti-Krippe beginnt um 12 Uhr und wird mit dem Segen für das kommende Jahr beschlossen. Dann soll auch die jüngste Zerstörung hoffentlich vergessen sein. Werner Kleine betont dazu im WZ-Gespräch: „Wir bauen die Krippe beharrlich immer wieder auf. Wer auch immer da glaubt, uns damit einen Streich spielen zu müssen, der wird damit keinen Erfolg haben. Wir reparieren einfach — man kann uns nicht wirklich damit ärgern.“