Jubiläum Die Leidenschaft zum Tanz besteht seit 50 Jahren
Die Tanzschule Schäfer-Koch feiert am Samstag mit einem großen Ball in der Stadthalle.
„Man muss mit der Zeit gehen“, ist eine Überzeugung von Gabriele Schäfer. Die Tanzschule Schäfer-Koch, die am Samstag in der Stadthalle ihr 50-jähriges Bestehen feiert, sieht sich bewusst am Puls der Zeit. Doch sie sagt auch: „Ich bin ein Tanzschulkind.“ Und Tradition ist hier genau so wichtig – darunter das Credo ihres Vaters: „Tanzen ist Ausdruck von Lebensfreude.“
Im Jahr 1969 eröffneten Wolfgang und Lilli Schäfer am Clef in Barmen die Tanzschule Schäfer, deren Geschäftsführerin Tochter Gabriele heute ist. Die Leidenschaft zum Tanz hatte die beiden überhaupt zusammen geführt: Kennen lernte das Paar sich in der Elberfelder Tanzschule Koch. Die junge Familie zog in das Haus mit seinem Tanzschulbetrieb – eine Wohnsituation, die „Gabi“ bald nachhaltig prägen sollte: „Wenn man immer die Bässe hört, kommt man früh in Kontakt.“ Die Basis war gelegt, mit zehn begann sie aktiven Tanzsport, und schließlich ließ sie sich zur Tanzlehrerin des Allgemeinen Deutschen Tanzlehrer-Verbands (ADTV) ausbilden.
Die persönlich verbundene Leitung ist eine Besonderheit der Schäfer-Schulen: 1995 kaufte Vater Wolfgang zum erfolgreichen Barmer Betrieb die Tanzschule Koch in Elberfeld hinzu – der einstige Schüler war Chef seiner eigenen Schule geworden. Diese leitete dann ab 2012 für vier Jahre seine Tochter Cornelia Schäfer-Birkenbach, und seit 2016 steht in der Laurentiusstraße Rebecca Joekel an der Spitze. Kaum verwunderlich auch hier aus engem Bezug: Fast zehn Jahre war sie dort zuvor selbst Schülerin.
Doch das Verständnis von Tradition geht bei Schäfer-Koch noch weiter, besser vielleicht: tiefer. Gute Umgangsformen sind ein Thema, das der Barmer Geschäftsführerin merklich ein Anliegen ist. Wie fordert man zum Tanzen auf? Aber auch: Wie isst man, wie hilft man in den Mantel? All das gehört hier dazu und findet seinen Niederschlag sogar in einem „Antiblamierprogramm“.
Im Schulalltag gibt es
auch klare Ansagen
Im Schulalltag kann das durchaus einmal zu klaren Ansagen führen. Kommen Schüler herein und marschieren wortlos Richtung Hiphop-Kurs, folgt gern der Hinweis: Man kann schon auch mal grüßen.
Denn natürlich ist der Typ Teilnehmer so vielfältig wie das Angebot. Wach für Aktuelles, wie man ja ist, findet sich an beiden Adressen der Schule viel mehr neben den klassischen Gesellschaftstänzen, die vom Grundkurs bis hin zum Medaillentanzen erlernt und trainiert werden können. Spezialkurse von Disco Fox bis Bachata sind ebenso im Programm wie der Fitnesstrend Zumba. Zudem ein Sortiment an Solotanz (beim häufigen Singledasein gleichfalls zeitgemäß), darunter „Agilando“-Kurse, die Partytanz und tänzerische Gymnastik verbinden – man bewegt sich in der Gruppe, nicht als Paar.
Auch fürs Image hat die lange Vorgeschichte ihre Bedeutung. „Es ist auch der Name“, weiß Schäfer um die Bekanntheit in den Köpfen im Tal. Ein Name, mit dem sich Ansprüche verbinden. Denn schon gefühlt zählt Schäfer-Koch im Tanz zu den gesetzten Playern, die im Tal ihren festen Platz haben. Auf sich aufmerksam zu machen, scheint sich da fast zu erübrigen. Zu den Marketingaktivitäten gehört eine rege Präsenz auf Facebook und Instagram, auf deren Angebot sich ständig Neues findet.
Beim Jubiläumsball in der Stadthalle, moderiert von Starjuror Joachim Llambi, präsentieren die Tänzer und Showtanzformationen der Schule ihr Können. Darunter sind die „Dance 4 Fans“-Meisterschaftsteams mit ihren Erfolgen des Jahres. Als Highlight treten die Profitänzer Nina Trautz und Victor Burchuladze mit der Lateinkür „Queen“ auf. Erst recht zum Jubiläum, ist der Ball am Johannisberg auch sonst alljährlicher Höhepunkt für die Schäfer-Koch-Schüler. Vorführen ist beim Tanz generell gar nicht das Ziel, erfährt man bei Gabriele Schäfer: „Es geht darum, etwas gemeinsam zu pflegen.“ Und ihr Tanzverständnis bringt sie gut traditionsgemäß auf den Punkt: „Es ist das Genießen einer Kultur.“ … Zum Ball gilt selbstverständlich ein Dresscode.