Die Liebe zum Trabi rostet nicht

Einmal im Monat treffen sich 25 Trabi-Freunde in Wuppertal.

Wuppertal. Dieser Samstag ist ein ganz besonderer Tag für Millionen Autoliebhaber. Denn heute ist es auf den Tag genau 20 Jahre her, dass der letzte Trabant in Zwickau vom Band lief. Und obwohl die ganz große „Ostalgiewelle“ in den vergangenen Jahren stetig abgenommen hat, treffen sich in der Elberfelder Gaststätte Dorrenberger Hof in der Baumeisterstraße 14 noch heute einmal im Monat Wuppertaler Trabi-Fans.

Dort wird gefachsimpelt und sich gegenseitig beraten, dort werden Geschichten erzählt und gemeinsame Touren geplant. „Wir sind immer noch sehr aktiv“, sagt Florian Barth, einer der Organisatoren des Trabi-Stammtisches „Blaue Wolke“, wie sich die Wuppertaler nennen.

Zwischen 15 und 25 Liebhaber des DDR-Vorzeigeautos lassen sich an einem Samstag im Monat dort blicken. „Wir sind aber nicht nur auf Wuppertal beschränkt“, sagt Barth. Vielmehr sei der Dorrenberger Hof mittlerweile Anlaufpunkt für Trabi-Freunde im Umkreis von 150 Kilometern. „Wir haben Teilnehmer aus dem Bergischen, dem Rheinland, dem Ruhrgebiet und sogar aus dem Westerwald“, erklärt Barth und sagt auch gleich, warum das so ist: „Unsere Treffen sind in erster Linie gemütlich und sehr ungezwungen. Es gibt keinen Vorstand, keinen Mitgliedsbeitrag und keinen Zwang, jedes Mal zu kommen.“ So ist die „Blaue Wolke“ nicht mal ein eingetragener Verein.

Das heiße jedoch nicht, dass die Teilnehmer weniger gut organisiert seien. In der Buchenhofener Straße haben Florian Barth und seine Frau Petra mit anderen Trabant-Liebhabern gar eine eigene kleine Werkstatt eingerichtet. Dort werden Ersatzteile getauscht und kleine Reparaturen selbst erledigt.

Durch die zum Jahresbeginn 2010 eingeführten Umweltzonen können die Trabi-Fans mit ihren alten Autos kaum noch eine Innenstadt befahren. Manche haben ihre Wagen dementsprechend umgebaut, andere freuen sich deswegen umso mehr auf die Ausfahrten und Touren.

Florian Barth: „Wir sind mehrmals im Jahr bei den großen Treffen.“ Ob in den Niederlanden, beim Zwickauer Trabitreffen oder bei der Trabitour durch Sachsen — die Wuppertaler sind immer mit dabei. Das wird auch in Zukunft so sein — egal, wie oft der Jahrestag der Werksschließung ansteht.