„Die Schüler sind überrascht, was es alles gibt“
Mehr als 100 Unternehmen informierten junge Wuppertaler und ihre Eltern in der Stadthalle über ihre Ausbildungsberufe.
„Eltern willkommen!“ hieß es am Mittwoch bei der 27. Ausbildungsbörse in der Historischen Stadthalle. Die Einladung stieß auf offene Ohren und deshalb begegnete man zwischen den Ständen von mehr als 100 Unternehmen neben Schülergruppen auch immer wieder Müttern und Vätern, die ihr Kind begleiteten.
„Wir wollen viel mehr die Eltern aktivieren“, sagte Natalie Kronshage vom Jobcenter Wuppertal. Bei der Suche nach Praktikum oder Ausbildung fühlten sich Kinder oft alleingelassen. Das müsse sich dringend ändern. Tipps, wie Eltern unterstützen können, gab Kronshage bei einem Vortrag, den sie zusammen mit einem Vertreter der Arbeitsagentur in der Stadthalle hielt.
Auch Zehntklässlerin Charleen war nicht allein unterwegs. „Ich finde, da sollten alle Eltern mitgehen“, meinte ihre Mutter. Was könnte Charleen nächstes Jahr nach der Schule machen? Mutter und Tochter hatten sich schon über eine Ausbildung zur Justizangestellten informiert.
Danach ging es weiter zum Stand der Bayer-AG, die die Bühne des Großen Saals für sich reserviert hatte. Eine Ausbildung als Chemielaborantin - dafür interessierte sich die 16-Jährige. „Die Schüler sind oft überrascht, was es bei uns alles gibt“, sagte Torsten Brandt und zeigte eine Liste mit 22 Ausbildungsgängen. Da gab es neben den naturwissenschaftlichen unter anderem auch kaufmännische und technische Berufe.
Auch wenn sie unter den mehr als 2000 Schülern nicht auffielen - auf der Ausbildungsbörse konnte man auch eine kleine Gruppe von Flüchtlingen treffen. Begleitet wurden sie von Mitgliedern des Vereins „Flüchtlingshilfe Wuppertal“. „Fachinformatiker oder Webgestalter“ könne er sich als Ausbildung vorstellen, sagte Ali (21). Der Syrer lebt seit bald zwei Jahren in Wuppertal und spricht fließend Deutsch. Sein „Berufslotse“ Philippe Delmotte nahm ihn mit zum Stand eines Unternehmens mit dem verheißungsvollen Namen „BUCS.IT“. „Dann gucken wir uns noch bei der IHK um und bei Ingenieursbüros, die könnten für ihn interessant sein“, erklärte Delmotte.
Alis Landsmann Hosam schaute sich bei den Ständen des Handwerks um. Wegen seines Alters - Hosam ist bereits Mitte 40 - hielt Begleiter Wolfgang Kaiser nur ein Praktikum für realistisch. Am Ende hatte Hosam eine Liste mit Firmenkontakten zusammen - und war sichtlich froh darüber.
schule-beruf-wuppertal.de