Schwimmen Die Schwimmoper ist noch mehr als fünf Wochen eine Großbaustelle
Wuppertal · Bis einschließlich 20. September bleibt das Bad am Johannisberg geschlossen – die Liste der Arbeiten ist lang.
Sieben Wochen lang bleiben die Türen der Schwimmoper geschlossen. Die jährliche Wartungsschließung läuft bereits seit dem 3. August. Genutzt wird die Zeit auch für Reparaturarbeiten und für die Verbesserung der Technik. Dass solch eine Wartung keine kleine Sache ist, macht Susanne Thiel, Leiterin des Objektmanagements im Gebäudemanagement der Stadt (GMW), deutlich: „Wir erneuern die LED-Scheinwerfer oberhalb und im Becken, setzen die Rauchschutzvorhänge instand, bekommen eine neue Lautsprecheranlage zu Evakuierungszwecken“, zählt sie nur einen Teil der anstehenden Arbeiten auf.
Gut eine Woche hat es gebraucht, um die rund 1,7 Millionen Liter Wasser aus dem Becken abzulassen. Knapp zwei Wochen wird es dauern, um es wieder zu befüllen, aufzuheizen, zu beproben und freizugeben.
Zwei große Baugerüste nehmen derzeit parallel zu den Tribünen den Raum rund um das Schwimmerbecken ein. Sie sind nötig, um die Rauchschutzvorhänge unter Decke instandzusetzen. „Das sind sicherheitsrelevante Anlagen. Die chlorhaltige Luft greift die Technik an, die nach und nach korrodiert“, erklärt Ralf Reuter, Leiter des Betriebsmanagements im GMW. Die grauen Vorhänge kommen bei einer Rauchentwicklung zum Einsatz, ergänzt Susanne Thiel. Sie fahren im Brandfall von der Decke bis auf Höhe des Beckenrandes hinunter, „damit die Menschen auf der Tribüne flüchten können“.
Die bisherige Beleuchtung wird durch LED-Lampen ersetzt. „Sie halten 50 000 Betriebsstunden lang. Mit ihnen haben wir eine deutliche Stromeinsparung“, sagt Ralf Reuter. Komplett neu wird auch die Lautsprecheranlage – genauer: die elektroakustische Alarmierungsanlage. „Ich bin dankbar für die Erneuerung der Beschallung. Die Anlage war in die Jahre gekommen. Das hat sich in der Klangqualität niedergeschlagen“, sagt Sportdezernent Matthias Nocke.
Im Schwimmerbecken wird zudem die Hubwand gewartet, die das 30 Meter lange Becken auf die Größe einer 25-Meter-Wettkampfbahn reduziert. Das müsse sowohl im trockenen als auch im nassen Zustand mit Wasser getestet werden, so Thiel. Ultrafiltrationsmodule zur Wasseraufbereitung werden für ihre Überprüfung aus- und wieder eingebaut, die Behälter für das Schwallwasser gereinigt. Das Bad wird außerdem einer Rundumreinigung durchzogen, erklärt Badleiterin Annika Stienemeyer. Jeden Mittwoch werde das Bad generell grundgereinigt. „Jetzt können wir in die Tiefe gehen“, sagt sie. Mit der Grobreinigung werde der schlimmste Dreck entfernt. Der Beckenboden ist inzwischen wieder weiß – Schwimmer kennen vermutlich die gelblichen Ablagerungen, die sich über die Zeit sonst ansammeln. Bei der Feinreinigung werden die Stoffe entfernt, die sich festsetzen. „Wir setzen einen Fettlöser ein, um Fette und Öle zu lösen, sowie einen Kalklöser.“
Im Nichtschwimmerbecken werden die Unterwasserscheinwerfer ebenfalls auf LED umgerüstet. In den Duschen werden Armaturen gewartet und instandgesetzt, in den Saunakabinen die Holzbänke überarbeitet. Repariert werden auch der Bodenbelag auf den Tribünen sowie Fliesen überall im Bad. Silikonfugen werden erneuert und Malerarbeiten durchgeführt.
Zeitplan für die Schließung
wird abgestimmt
Nicht alle Arbeiten können parallel stattfinden. Viele können erst beginnen, wenn andere abgeschlossen sind. Den Zeitplan für die jährlichen Wartungsschließungen der Schwimmbäder legt das Sport- und Bäderamt Anfang des Jahres gemeinsam mit dem GMW fest. Matthias Nocke: „Das ist jedes Mal eine Herausforderung. Die Sommerferien dauern nur sechs Wochen und wir wollen ja auch nicht alle Bäder gleichzeitig schließen, sondern achten darauf, dass den Schwimmern immer Alternativen zur Verfügung stehen, wenn in ihrem Lieblingsbad gerade gearbeitet wird.“
So überschnitt sich nun eine Schließungswoche mit dem Schwimmsportleistungszentrum auf Küllenhahn, das jetzt wieder geöffnet hat. Ab dem 31. August wird das Gartenhallenbad Langerfeld gewartet. Das überlappt sich drei Wochen mit der Schwimmoper, sagt Frauke Frank, Abteilungsleitern der Bäder. Schule und Vereine werden so weit wie möglich auf die anderen Bäder verteilt, ergänzt Alexandra Szlagowski, Leiterin des Sport- und Bäderamtes.
Am 21. September soll die Schwimmoper wieder öffnen. „Bis zum 6. September soll das Gerüst weg sein. Dann brauchen wir noch zwei Wochen für die Herrichtung“, sagt Reuter. Er rechnet mit rund 200 000 Euro für die Lautsprecheranlage, mit 80 000 Euro für die Beleuchtung, 50 000 bis 60 000 Euro für den Rauchschutz und weiteren 10 000 Euro für die kleineren Arbeiten. Hinzu kommen die Kosten für das Gerüst. Die finalen Kosten für die gesamte Wartung und Instandsetzung lassen sich noch nicht beziffern, sagt Susanne Thiel. Die gute Nachricht: Die Eintrittspreise sollen gleich bleiben.