Die Trasse bietet jetzt ein Fitness-Studio 3.0
Am Freitag wurde die Calisthenics-Anlage an der Benrather Straße eröffnet.
Varresbeck. Jordan (8) und Myron (6), die Enkel von Bezirksbürgermeisterin Ingelore Ockel (CDU), gehörten zu den ersten, die am Freitag die neue Calisthenics-Anlage an der Nordbahntrasse ausprobierten. Baudezernent Frank Meyer hatte bei der Eröffnung auch die passende Bezeichnung für diejenigen parat, die mit dem Begriff Calisthenics eher wenig anfangen können: Trimm-Dich-Anlage 3.0. Matthias Kreysing, Sport-Beauftragter bei der Wuppertalbewegung, brachte es auf den Punkt. „Das ist ein Outdoor-Fitness-Studio für alle Altersklassen.“ Eine von mehreren Sportstationen auf der Trasse, deren Zahl in Zukunft noch wachsen soll. Bislang gibt es unter anderem schon die Streetball-Anlage am Briller Kreuz und die Parkour-Anlage in Wichlinghausen.
Matthias Kreysing, Sport-Beauftragter der Wuppertalbewegung
Auf 180 Quadratmetern an der Benrather Straße stehen nun Barren, Push-up-Station, Schlingentrainer und mehr zur Verfügung. Wie die richtig genutzt werden können, verraten Schautafeln mit Illustrationen und QR-Codes — oder alternativ eine App.
Die Resonanz war jedenfalls bereits am Freitagmittag gut. Immer wieder blieben Trassennutzer stehen und testeten die Geräte. Wie Petros Vukas, der aus Vohwinkel zufällig vorbei kam und voll des Lobes war. „So eine Anlage ist super.“ Bisher habe es Ähnliches nur in Wichlinghausen gegeben, erklärte er, bevor er sich den ersten Übungen stellte. Dass der Westen der Trasse nun profitiere, hob auch SPD-Ratsherr Guido Grüning hervor.
Finanziert hat den 75 000 Euro teuren Bau, der, wie Meyer lobend hervorhob, in nur vier Monaten entstand, Aldi-Nord. Das Unternehmen hatte für sein Projekt nebenan — der alte Markt wurde abgerissen, ein neuer errichtet — Flächen von der Stadt erworben, und als Ausgleich die Calisthenics-Anlage gesponsert. Die vorbereitenden Arbeiten übernahm das Wichernhaus, Planung und Bauleitung lagen in den Händen des Ressorts Grünflächen und Forsten. Dessen Vertreter, Frank Zlotorzenski und Jan Schulz, hoffen jetzt, dass das Areal weiterhin gut angenommen wird. Dass Kinder grundsätzlich keine Scheu zeigen, sei ja bekannt. Die Erwachsenen sollen natürlich auch Sport unter freiem Himmel machen.
Ein leidiges Thema allerdings aus Sicht der Stadt: Vandalismus. Verhindern könne man das kaum. Idioten gebe es leider überall, so Zlotorzenski. Die Anlage sei schon stabil gebaut. Natürlich könne sie aber nicht immer kontrolliert werden. „Das Problem haben wir leider überall.“
Doch nicht nur die neue Sportanlage ist an der Benrather Straße entstanden. Insgesamt überarbeitete die Stadt gut 600 Quadratmeter Fläche, verlegte unter anderem ein neues Pflaster und schuf eine Fahrradabstellanlage. Die Firma Schaeffler, Trassenpate in diesem Bereich, stellte zudem ihr zweites Sitzrondell auf. Ein Projekt, das gemeinsam mit den Auszubildenden des Unternehmens realisiert wurde. Einen Dank gab es dafür auch von Lutz Eßrich, 2. Vorsitzender der Wuppertalbewegung. Ein kleiner Wermutstropfen bleibe aber aus seiner Sicht. Dass die Stadt das Pflaster auf der Brücke nicht erneuert habe, „verstehe ich nicht“, so Eßrich, der die Gelegenheit nutzte, Meyer um die Beseitigung dieses „Sanierungsfalls“ zu bitten.