Die Welt liebt die Holsteiner Treppe

Ein Internetmagazin hat die Holsteiner Treppe ausgezeichnet.

Foto: Manfred Görgens

Elberfeld. Wo die Gathe zur Uellendahler Straße wird, geht es rechts zu einem Kunstwerk. Die Rede ist gewiss nicht von der Imbissbude, die ihre Beliebtheit vor allem den langen Öffnungszeiten verdankt, sondern von der Holsteiner Treppe. Seit dem Jahr 1900 führt sie über 112 Stufen zum Engelnberg hinauf, seit 2006 ist sie unter dem Titel „Scala“ ein künstlerisch gestalteter Hingucker.

Genau das findet auch das Internet-Kunstmagazin Bored Panda und hat die Holsteiner Treppe soeben in die Riege der weltweit 17 schönsten Treppen gewählt. Zum Stolz über die Ehrung muss sich ein Hauch selbstkritischer Zurückhaltung gesellen. Denn wer durch die Galerie blättert, entdeckt gleich unter der Wuppertaler Variante mit bröckelnden Fassaden eine sizilianische Treppenvariante mit gepflegten Kacheln und üppiger Blumenpracht.

Nun ist klassische Schönheit nie das Anliegen der Holsteiner Treppe gewesen. Ihre Bemalung durch den Düsseldorfer Künstler Horst Gläsker entstand im Rahmen des Regionale-Projekts „7 Treppen“. Scala ist das italienische Wort für Treppe, meint hier aber auch die Skala der aufgemalten Farben und der in Begriffen notierten Gefühle: Liebe, Neid, Verständnis und viele mehr. Die verwendete Acrylfarbe war nicht für lange Dauer gedacht.

Als sie unansehnlich wurde, fassten Anwohner den Entschluss, die Bemalung in Eigenregie aufzufrischen. Das hat Strahlkraft: „Nicht selten lassen sich chinesische Reisegruppen vor der Treppe fotografieren“, sagt Martin Bang, Geschäftsführer bei Wuppertal Marketing.