In Wuppertal läuft der Wahlkampf noch auf Sparflamme
Am 25. Mai wird gewählt. Abgesehen von den Plakaten ist davon nicht viel zu spüren.
Wuppertal. Es ist Wahlkampf in Wuppertal — aber so richtig heiß geht es nicht her. Das sagt auch Politikwissenschaftler Hans J. Lietzmann von der Bergischen Universität. Sein Gesamteindruck vom bisherigen Wahlkampf in Wuppertal: „Ausgesprochen mager.“ Selbst mit der Plakatierung sei es bisher nicht weit her — und wo Plakate hingen, dort „in gewohnter Qualität“, sagt der Experte. Er fühle sich „selbst nicht angesprochen“.
Auch dass Kommunal- und Europawahl auf einen Tag fallen, findet Lietzmann „ein Elend“. Wegen der Refinanzierung — für jede Stimme gibt es Geld — sei die Europawahl nun einmal ein Instrument für die Parteien, sich finanziell zu erholen. Und thematisch gehe es nie um Europa, sondern um Schlaglöcher. Wichtig für die Parteien sei es eben, ihre Stammwähler zu mobilisieren — denn sie entschieden die Wahlen zuletzt.
Oliver Maikranz von der Kommunikations- und Designagentur „oundmdesign“ hat selbst schon Plakate für Parteien kreiert — und deshalb viel Verständnis dafür, wie schwierig es angesichts der Politiker-Vorstellungen und Budgets sein kann, gut zu plakatieren. Denn Politiker wollten im Wahlkampf möglichst weiche Aussagen, um niemanden zu verprellen. Immerhin: Alle Parteien hätten es geschafft, sich selbst als Absender zu erkennen zu geben. Dass kleine Parteien häufig in Parolen verfallen, sei normal. Auf den Plakaten zu reimen, gebe zwar „Punkte fürs Phrasenschwein“, aber: „Immerhin erinnere ich mich daran.“ Maikranz findet es wichtig, dass die Plakate professionell sind. Neben Sympathiewerten, Ehrlichkeit und dem Namen weitere Botschaften zu vermitteln, sei auch schwierig.