Wuppertal Diskussion um Streetfood-Festival auf Laurentiusplatz

Weinhändler Jochen Krieger fürchtete die Konkurrenz. Jetzt freut er sich, dass er Wein auf dem Platz verkaufen darf.

Foto: Just Festivals GmbH

Wuppertal. Elberfeld, Köstlichkeiten aus aller Welt, frisch zubereitet in mobilen Grill- und Kochstationen — das soll am vierten Septemberwochenende (22. bis 24. September) zahlreiche hungrige Besucher auf den Laurentiusplatz locken, ein Musikprogramm für zusätzliche Unterhaltung sorgen.

Chris Habernoll von „Just Festivals“, das auch „Barmen karibisch“ veranstaltet, berichtet, sie hätten den Wunsch gehabt, ebenfalls in Elberfeld vertreten zu sein und sich an die Werbegemeinschaft gewandt, die sie unterstütze.

15 „Food-Trucks“ sollen auf dem Laurentiusplatz Spezialitäten anbieten - von feurigen Tacos aus Mexico über würzige Butter-Chicken aus Indien bis zu Pulled-Pork- und Gemüseburgern. Mit dabei sein wird Jochen Krieger, Inhaber der Weinhandlung „Weinvergnügen“ an der Friedrich-Ebert-Straße. Damit ist sein Gemüt beruhigt. Im Vorfeld hatte er kritisiert, das Festival mache den Gastronomen im Luisenviertel Konkurrenz: „Wir haben hier das abwechslungsreiche Ambiente und machen alle Leckereien frisch.“

Die Kritik richtete sich an die Interessengemeinschaft Friedrich-Ebert-Straße (IGFES), die das Festival mitveranstaltet: „Das ist genau das Gegenteil von Quartiersmarketing“, fand Krieger, der auch jetzt sagt, die IG müsse genauer definieren, was das Interesse der Mitglieder ist.

Michael Kozinowski von der IGFES weist die Kritik zurück: „Wenn ein Fest Menschen ins Viertel holt, wenn tatsächlich mehrere tausend Leute kommen, dann ist das eine Chance.“ Besucher lernten das Viertel kennen. „Was gute Stimmung bringt, ist gut für uns “

Eine nicht repräsentative Umfrage unter Gastronomen am Laurentiusplatz ergibt ein uneinheitliches Bild. Einige wissen noch gar nichts von der Veranstaltung, so auch Karen Graeber vom Katzengold. „Grundsätzlich sind Veranstaltungen immer schön“, sagt sie.

Andere sind zwiegespalten, eine Stimme, die anonym bleiben will, sagt einerseits: „Tolles Essen haben wir auch“, andererseits könne das Festival das Viertel bekannter machen. So ähnlich reagieren andere.

Weinhändler und Bezirksvertreter Thomas Kring (SPD) sagt: „Ich habe kein großes Problem mit dem Streetfood-Festival. Das ist ja einmalig. Mehr Probleme habe ich mit einem Abendmarkt.“ Bezirksbürgermeister Hans Jürgen Vitenius (SPD) hat beim Markt Verständnis für Bedenken. Beim Streetfoodfestival überrascht ihn die Kritik. Er betont: „Wir legen Wert darauf, dass neue Angebote wirklich neu sind und keine Konkurrenz.“