Freibadsaison wird bis Mitte September verlängert

Mitgeschäftsführer Sven Berge federt Schließungsgerüchte ab: „Zu 90 Prozent wird es weitergehen.“

Foto: Stefan Fries

Vohwinkel. Die letzten Tage vor Ferienende haben dem Freibad Vohwinkel mit hochsommerlichen Temperaturen viele Besucher beschert. Allein am vergangenen Dienstag verzeichneten die Betreiber mehr als 300 Badegäste. Nach dem durchwachsenen Wetter im Juli und August spülte das dringend benötigte Einnahmen in die Freibadkasse. Die Saison wurde gerade bis zum 15. September verlängert. Auch das soll die finanzielle Situation der Einrichtung verbessern.

Die Organisatoren vom Förderverein des Freibads hätten sich vom Sommer sicher mehr erhofft. Ganz ins Wasser gefallen ist die Saison aber nicht. Durch die Hitzewelle rund um das lange Himmelfahrtswochenende fiel der Start zunächst vielversprechend aus. Danach gab es allerdings immer wieder Regenphasen, die das Badevergnügen trübten. Dass der Spätsommer noch einmal so richtig aufdrehte, freut die ehrenamtlichen Helfer sehr. „Für uns waren diese schönen Tage ein Geschenk“, sagt Mitgeschäftsführer Sven Berge. Gerade längere Perioden mit schönem Wetter seien wichtig. „Die Leute brauchen immer etwas, bis sie zu uns kommen.“

Nach seiner Aussage konnte das Freibad durch diese Entwicklung in finanzieller Hinsicht einigen Boden gutmachen. Damit stehen die Chancen für die Wiedereröffnung im nächsten Jahr gut. „Zu 90 Prozent wird es weitergehen“, betont Sven Berge. Damit wendet er sich gegen Schließungsgerüchte, die im Stadtteil kursieren. „Da ist überhaupt nichts dran“, stellt der Geschäftsführer klar. Gleichwohl gebe es keine Langzeitgarantie. Die Verantwortlichen des Fördervereins können immer nur von Jahr zu Jahr planen.

Und die Situation wird nicht leichter. Nach dieser Saison muss das Freibad ohne einen Großsponsor auskommen. „Wir suchen natürlich nach Möglichkeiten, um das auszugleichen“, sagt Fördervereinsvorsitzender Stephan Pott. Finanzielle Hilfe von Unternehmen, Organisationen und Einzelpersonen sind immer willkommen. Zuletzt stellten etwa die Patienten der Offenen Gemeinschaft Wuppertaler Zahnärzte (OGWZ) 3500 Euro für das Freibad bereit. „Ohne solche Spenden ginge es nicht“, betont Stephan Pott.

Er hofft auch noch auf einen Beitrag aus den freien Mitteln der Vohwinkeler Bezirksvertretung. „Wir werden das wohlwollend prüfen, wenn der Antrag vorliegt“, sagt Bezirkbürgermeister Heiner Fragemann (SPD). In der Vergangenheit hatte das Stadtteilgremium das Freibad bereits mehrfach unterstützt. „Der Erhalt ist uns sehr wichtig“, erklärt Fragemann. Als Alternative für Familien, die sich im Sommer keinen Urlaub leisten können, sei die Einrichtung unverzichtbar. Der Bezirksbürgermeister dankt den Ehrenamtlern ausdrücklich für ihren Einsatz.

Bereits 1906 wurde es in Betrieb genommen, seit 1995 wird es vom Förderverein Freibad Vohwinkel geführt. Seit 2013 gibt es keine Zuschüsse mehr von der Stadt, deshalb ist der Verein auf jede Spende angewiesen. Zumal gerade aufwendigere Reparaturen und Instandsetzungsmaßnahmen anstehen. So muss der große Hauptfilter ausgewechselt werden. Dazu sind mehrere Tonnen Granulat notwendig. Auch das Leck am Babybecken muss nach der Saison behoben werden. „Dort verlieren wir sehr viel Wasser“, berichtet Sven Berge. Im laufenden Betrieb wäre die Reparatur zu aufwendig. Doch der Zuspruch der Besucher belohnt für die Mühen der Helfer. „Wir haben gerade in diesem Jahr viel positive Resonanz bekommen.“

Er ist schon in den Planungen für die neue Saison. Im nächsten Jahr soll es wieder einen Flohmarkt und das beliebte Mitternachtsschwimmen geben. Die offizielle Entscheidung für die Wiedereröffnung soll im Herbst fallen.