Wuppertal Döppersberg: 13 Millionen teurer
Der Kostenrahmen steigt von 140,5 auf 153,5 Millionen Euro. Der Stadtrat stimmt im Dezember über Verwaltungsvorschlag ab. Kämmerer Slawig sieht Finanzierung gesichert.
Wuppertal. Es war die Stunde der (vorläufigen) Wahrheit: In der Sitzung der Planungs- und Baubegleitkommision Döppersberg schlug am Mittwoch die Verwaltung den Politikern vor, die Baukosten für die Neugestaltung des Döppersberg von 140,5 Millionen auf 153,5 Millionen Euro zu erhöhen. Der Stadtrat wird im Dezember über einen Nachtragshaushalt abstimmen. Die Mehrkosten in Höhe von 13 Millionen Euro, so Stadtkämmerer Johannes Slawig, seien über bereits im Jahr 2003 gebildete Rücklagen aus dem Verkauf von Teilen der WSW sowie durch Umschichtungen bei Investitionen zum Beispiel in Straßen finanzierbar, ohne Projekte streichen zu müssen.
Klaus Jürgen Reese (SPD) und Michael Müller (CDU) stellten klar, dass die Mehrheitsfraktionen im Rat dem Vorschlag der Verwaltung folgen werden. „Wir sind in der Lage, die Mehrkosten zu finanzieren. Wir sollten nach vorne schauen. Unter Einsparungen an anderen Stellen würde zum Ende des Projekts die Qualität leiden“, warnte Klaus Jürgen Reese, nachdem der FDP-Fraktionsvorsitzende Alexander Schmidt zuvor kritisiert hatte, dass die Verwaltung keine Sparvorschläge gemacht habe.
Zuvor hatte es eine intensive Diskussion über das von der Verwaltung vorgelegte Zahlenwerk gegeben. Monat für Monat werden die Politiker mit einem Controllingbericht über den Stand der Großbaustelle auf dem Laufenden gehalten. Trotzdem zeigten sich jetzt einige von dem Kostensprung um 13 Millionen Euro überrascht. Bereits 2013 hatte der Rat einer Erhöhung des Kostenrahmens von 105 Millionen Euro auf 140,5 Millionen Euro zustimmen müssen. Die aktuelle Erhöhung zeichnete sich schon länger ab. Allerdings hatten es die Verfasser des Controllingberichts ihren Lesern bisher nicht leicht gemacht, dies auch zu erkennen.
So werden zum Beispiel Mehrkosten in Höhe von 1,3 Millionen Euro aufgeführt, weil die Fundamente der Wupperbrücke vor dem Köbo-Haus in einem schlechteren Zustand als vermutet waren. Außerdem entstehen seit 2013 zusätzliche Kosten für „Schnittstellen“ bei der Zusammenarbeit mit dem Investor Signature Capital in Höhe von 5,8 Millionen Euro. Der Investor sitzt in den Verhandlungen mit der Stadt am langen Hebel. Im Budget von 140,5 Millionen Euro war ein Risikopuffer von zehn Millionen Euro eingeplant, der durch Mehrkosten und zusätzliche Kosten seit Monaten aufgezehrt ist, ohne dass darüber diskutiert wurde. Im Budget von 153,5 Millionen Euro hat die Verwaltung einen weiteren Puffer von 3,3 Millionen Euro eingestellt, denn bis zur Fertigstellung Ende 2018 soll es die letzte Preisrunde sein.