Dörte aus Heckinghausen und das Comeback des Jahres
Am Samstag feiert „Die Barmer Küchenoper“ Premiere — am Freitag ist Generalprobe.
Barmen. Die Dame im türkis gemusterten Kittel fegt über die Bühne wie ein Derwisch: Warmtanzen mit Klaus ist gerade angesagt. Klaus — das ist der beste Freund von Dörte aus Heckinghausen, seine Stimme klingt aus ihrem Küchenradio sozusagen „in heavy rotation“.
Und Dörte, die wüsste gar nicht, was sie ohne ihren besten Freund tun sollte. Immerhin ist sie mit ihrem Nagelstudio pleite gegangen. „Die Konkurrenz war einfach zu groß“, erklärt die Darstellerin Dörte Bald. In einer Barmer Drogerie hat sie massenhaft Sets künstlicher Fingernägel gesehen. „Daran ist mein Geschäft wohl zugrunde gegangen“, sagt sie und schmunzelt. Denn Dörte wäre ja keine Barmerin, wenn sie den Kopf in den Sand stecken würde: Angestiftet von ihrer Freundin Heidemarie wagt sie den Neubeginn.
Und von hier aus beginnen die neuen Abenteuer der Dörte aus Heckinghausen. Von 1999 bis 2004 hatte Dörte Bald die Kultfigur in der „Bergischen Seifenoper“ gespielt. Mit ihrem Ausstieg aus der Seifenoper beendete Bald auch deren Existenz. „Das Comeback habe ich mir ja quasi zum Fünfzigsten geschenkt“, erzählt sie über die Motivation, Dörte aus Heckinghausen wieder auferstehen zu lassen. Ein Risiko und eine Herausforderung zugleich: „Jetzt bin ich gespannt darauf, ob die Geschichte, die ich geschrieben habe, den Leuten im Publikum so viel Spaß macht, wie mir, das Stück auf die Bühne zu bringen.“
Am Freitag steht die Generalprobe an: Neben der Hauptfigur stehen dann erstmals alle elf Darsteller gemeinsam auf der Bühne. Darunter auch Birgit Pardun, die kurzerhand einen Mülleimer zu einem Musikinstrument macht. „Die Küchenoper ist zwar mein Ding, aber ohne mein Team nicht vorstellbar“, lobt Bald die Kollegen.
So zeichnet Birgit Pardun zusätzlich zu ihren Auftritten als Dörtes Freundin Heidemarie unter anderem auch für das Bühnenbild verantwortlich: Die „stützstrumpffarbene“ Tapete ist ein weiteres liebevolles Detail, das der 50-Jahre-Küche den letzten Schliff gibt und die Bühne zum Zuhause von Dörte macht.
Zudem darf sich das Publikum auf jede Menge Gesangseinlagen freuen — wie damals in der „Bergischen Seifenoper“ natürlich mit original Wuppertaler Texten. Am Piano sitzt Burkhard Heßler, Regie führt Wolfgang Suchner.