Drehort Schwebebahn: Video für den European Song Contest
Dem Kino-Ritterschlag durch Wim Wenders folgt jetzt eine Romanze — für den ESC und sein Millionenpublikum.
Wuppertal. Über eines kann sich das Wuppertaler Wahrzeichen in diesem Jahr nicht beklagen — mangelnde Leinwand- und Fernsehpräsenz: Kam die Schwebebahn eben erst im weltweit gefeierten Kinofilm über Pina Bausch zu Ehren, folgt dem Ritterschlag durch Wim Wenders nun ein Video-Dreh für den Eurovision Song Contest (ESC). Der fiel Passagieren der Schwebebahn im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge — und dürfte der „alten Dame“ einmal mehr ein Millionenpublikum bescheren, diesmal vor dem Fernseher.
Stadt und WSW bestätigen den außergewöhnlichen Videodreh in Wuppertal auf WZ-Nachfrage, wobei der Inhalt und geplante Einsatz des Videoclips bis zur Ausstrahlung noch streng geheim sind, wie die Produktionsfirma in Köln erklärt.
Gefilmt wurde jedenfalls mit kleiner Mannschaft — und das unter anderem in den Stationen Zoo/Stadion und Kluse. Dabei war selbst dem abgeklärtesten Beobachter in Elberfeld schnell klar, dass sich alles um eine Lovestory dreht: Ein junger Mann eilt rastlos seiner Herzdame hinterher und kämpft dabei mit Zügen, die ihm vor der Nase davonfahren.
Nach dem Videodreh gab es Lob für alle Beteiligten, wobei sich die Stadtverwaltung und die Stadtwerke bei dieser Film-Anfrage nicht lange bitten lassen mussten: Das große Finale am 14. Mai verfolgen alleine in der Düsseldorfer Arena gut 36 000 Zuschauer. Und den ESC in Oslo sahen im vergangenen Jahr weltweit etwa 160 Millionen Fernsehzuschauer. Sollte sich davon nur ein Bruchteil als Tourist einmal ein eigenes Bild von der Schwebebahn machen, wird aus der Liebes- auch noch eine Erfolgsgeschichte.
Das Interesse der Produktionsfirmen — wie eben hier aus dem nahen Köln — ist ungebrochen: „Wir bekommen im Schnitt einmal in der Woche eine Anfrage auf den Tisch“, berichtet WSW-Sprecherin Judith Birkenbach. Das beginnt bei TV-Dokumentationen und endet bei Filmen mit großen Gefühlen.