Stadtbibliothek stellt ab sofort auf Selbstbedienung um
Seit Freitag ist auch in der Zentralbibliothek die Buchung mit dem sogenannten RFID-System möglich.
Elberfeld. 250.000 Euro hat es gekostet, das neue System zur „Selbstverbuchung“ der Wuppertaler Bibliotheken. Selbstverbuchung, das bedeutet, der Nutzer scannt seine Medien von nun an selbst.
„Das kann ich nicht“, empört sich ein älterer Herr. Die neue Technik ist nicht sein Ding. Kein Problem für Katja Matheis — die Bibliotheks-Mitarbeiterin ist mit einigen Kollegen für genau solche Fälle an einer der sechs neuen Computerstationen postiert. Geduldig zeigt sie dem Bücherfreund, wie er den neuen Service nutzen kann. Und tatsächlich: Mit ein paar Berührungen auf dem Bildschirm schafft der Senior es, seine Bücher eigenständig zurückzugeben.
Und genau so soll es auch sein. Ohne langes Warten können seit Freitag in der Zentralbibliothek an der Kolpingstraße Bücher, CDs und DVDs entliehen und zurückgegeben werden. Sowohl im Elberfelder Bücherschiff als auch in der Stadtteilbibliothek in Barmen wird das System bereits genutzt. „Im Bücherschiff lief das natürlich total problemlos ab. Die Kinder waren total heiß auf die neue Technik“, erzählt Dagmar Hamacher, die für die Einführung des chipgesteuerten Systems zuständig ist. Und auch der Barmer hat den neuen Service schnell und problemlos angenommen.
Ein weiterer Vorteil des sogenannten RFID-Systems ist, dass die Nutzer auf ihr komplettes Konto zugreifen können. „sie sehen sofort, ob ein vorbestelltes Buch nun abgeholt werden kann“, erklärt Uta Scharmann. Die Leiterin der Wuppertaler Stadtbibliotheken freut sich über das neue System, für das 100.000 Euro vom Land bereitgestellt worden sind. Das Ziel sei, 99 Prozent der Buchungen über den neuen Service abzuwickeln, so Scharmann. Um das zu erreichen, würden nun auch alle Zweigstellen mit den nötigen Etiketten ausgestattet — zwei Drittel sind damit bereits bestückt.
Bis der neue Service von allen Wuppertalern angenommen wird, helfen die Mitarbeiter in der Zentralbibliothek aber gerne jedem Nutzer, die Touchscreens zu bedienen — an denen ist besonders praktisch, dass die Schriftgröße angepasst werden kann. Und das Beste: Der Computer merkt sich alle Einstellungen automatisch.