Drei Fragen an... Tänzer Jean Laurent Sasportes
Wuppertal. Am Samstag wird er 60 Jahre alt: Jean Laurent Sasportes hat allen Grund zum Feiern. Im Tanztheater Wuppertal ist er unvergessen und nach wie vor als Gast aktiv.
Im Café Ada hat er als künstlerischer Leiter das Ikonocaste-Festival ins Leben gerufen. Und wer den ehemaligen Tänzer von Pina Bausch — auf wie abseits der Bühne — live erlebt, spürt schnell, dass er sich in Wuppertal sichtlich wohlfühlt.
Weshalb der Tänzer, der 1952 in Casablanca geboren wurde, sein Herz an Wuppertal verloren hat? „Die Improvisationsszene hier ist wirklich einmalig“, betont er. Dabei war der Weg auf die Bühne — und erst recht nicht jener ins Bergische Land — keinesfalls programmiert: Von 1970 bis 1975 hatte Sasportes zunächst Mathematik, Physik und Philosophie in Marseille studiert. Aus dem Hörsaal ging es dann aber doch auf die Bühne: Den Hundefreund zog es nach Paris — dort studierte er Modern Dance bei Peter Goss.
Die entscheidende Richtung gab aber schließlich Pina Bausch vor: Die Tanz-Ikone lockte Sasportes nach Wuppertal. Von 1979 bis 1997 war er Solo-Tänzer und Ensemblemitglied im Wuppertaler Tanztheater. Lassen kann er das Tanzen bis heute nicht: Ob „Café Müller“ oder „Palermo, Palermo“ — als Gast-Künstler wird er beim Pina-Bausch-Ensemble heute noch bejubelt.
Herr Sasportes, kaum zu glauben: Sie werden 60. Wie fühlen Sie sich?
Jean Laurent Sasportes: Wie immer: manchmal alt, manchmal jung.
Sie sind in all den Jahren Wuppertal treu geblieben. Weshalb?
Sasportes: Ich muss zugeben, dass ich doch eine treue Seele bin.
Welche künstlerischen Projekte planen Sie als nächstes?
Sasportes: Im März kommt Tetsu Saitoh, ein japanischer Kontrabassist und sehr guter Freund, aus Tokio nach Wuppertal. Es ist das zweite Mal, dass er uns besucht, und ich habe — in Zusammenarbeit mit Gunda Gottschalk — ein paar Auftritte organisiert. Wir werden einen neuen Abend im Café Ada präsentieren. Außerdem planen wir einen Workshop und ein Konzert mit dem Wuppertaler Improvisations Orchester. thö