Döppersberg Drei Gebäude und sechs Bäume: So wird der Wupperpark gebaut

Nach langen Diskussionen und vielen Protesten steht der Entwurfsplan fest.

So sah der Siegerentwurf 2018 aus. Der Wupperpark wird etwa so aussehen.

Foto: Architekten Arntz Erke/Lintel, Scape Landschaftsarchitekten

Der Wupperpark ist eines der letzten noch fehlenden Puzzleteile beim Umbau des Döppersbergs. Die Entwurfsplanung wurde in der Planungs- und Baubegleitkommission vorgestellt, und es wurde ein Termin für den Baubeginn der städtischen Arbeiten auf den Flächen des Wupperparks genannt: Erstes Quartal 2021.

Eigentlich sollten die Arbeiten im Wupperpark schon viel weiter fortgeschritten sein, doch das Projekt verzögerte sich zuletzt, weil im vergangenen Jahr Untersuchungen über den Zustand der Bäume auf dem Geländestreifen zwischen Köbo-Haus und Brausenwerth entlang der Wupper vorgenommen wurden. Es fanden Demonstrationen gegen die geplanten Fällungen der Platanen statt, während die Experten der Stadt eine Rettung der erkrankten Bäume schon früh ausgeschlossen hatten.

Vor einigen Tagen sind bis auf zwei Bäume alle „Bestandsbäume“ abgesägt worden. Im Entwurfsplan sind jetzt sechs statt bisher neun Bäume vorgesehen. „Wir haben eine ökologische Baumbegleitung ins Boot geholt. Es bedarf eines gewissen Aufwands, um die zwei Bestandsbäume zu erhalten“, sagt Projektleiterin Martina Langer. Sie erinnerte die Mitglieder der Kommission daran, dass nicht auf der grünen Wiese gebaut werde, sondern auf der Decke eines Bunkers. Es werden daher etwas erhöhte Bauminseln geschaffen.

Von den zunächst geplanten neun Bäumen sind in der erweiterten Entwurfsplanung noch sechs, darunter die zwei Bestandsbäume, übrig geblieben. Dass es nicht mehr Bäume werden, hat nicht allein biologische Gründe. So erklärte Martina Langer, dass die Vereinbarungen zwischen der Stadt und dem Investor Signature Capital vorsieht, dass die Blickfreiheit auf das Primarkgebäude gewährleistet sein müsse. Daher könne einer der geplanten Bäume nicht gepflanzt werden. Ein weiterer Baum sollte über einem Technikraum der WSW stehen. „Es gibt keine Chance, darauf einen Baum zu setzen, denn das Wurzelwerk hätte keine Chance zu greifen“, sagt Martina Langer. Grüne Inseln will die Stadt zudem mit Pflanzbeeten an der Stützmauer zur B7 schaffen. Dort soll zwei bis vier Meter hoher Bambus wachsen. Als neu zu pflanzende Bäume sind Schnurbaum und die schmalblättrige Esche vorgesehen.

Thomas Kring (SPD) begrüßte, dass das Wettbewerbsergebnis weitgehend umgesetzt werden kann. Für die Grünen äußerte Klaus Lüdemann Enttäuschung. „Wir sind nicht nur sehr enttäuscht wegen des Wegfalls der Bestandsbäume, sondern auch darüber, dass es statt der neun geplanten Bäume nur sechs Bäume werden. Das Argument, es würde ein Sichtbezug zum Pavillon fehlen, ist ärgerlich“, so der Stadtverordnete.

Der Club im Bunker
gleicht einem Eisberg

Alexander Schmidt (FDP) nahm Bezug auf den Rahmenterminplan. Dem sei zu entnehmen, dass die Außenfläche erst 2022 fertig werde, während die Fertigstellung der Gebäude im Wupperpark zu einem früheren Zeitpunkt geplant sei. Ralf Volmerig, Vorstand der Wirtschaftsförderung sieht darin keinen Terminkonflikt. „Bunker und Pavillons werden im Frühjahr 2021 so übergeben, dass der Mieter sie zum Einzug übernehmen kann“, so Volmerig.

Der Entwurfsplan vermittelt einen guten Eindruck wie Info-Pavillon, Café Cosa und Club im Ensemble wirken. Der Infopavillon wird den Wupperpark auf den ersten Blick optisch dominieren, während der Eingang zum Club vom Grundriss das kleinste der drei Gebäude sein wird. Doch der Club gleicht einem Eisberg – der größte Teil seiner Nutzfläche liegt unter der Erde. Das Café Cosa liegt im östlichen Bereich, wobei Club und Bauminseln das Gebäude aus der Richtung Fußgängerzone etwas verdecken werden. Das Wupperufer wird bewusst von Einbauten mit Barrierewirkung freigehalten, um das Herantreten an die Wasserkante überall zu ermöglichen.

Was die Kosten angeht, so wird in der Verwaltungsvorlage etwas verklausuliert von einer Summe in Höhe von 1,8 Millionen Euro für die Gestaltung des Wupperparks ausgegangen. In die Kostenberechnung seien insbesondere Teile des Unterbaus, die Entwässerung und zwei zusätzliche Inseln aufgenommen worden, so die Vorlage.