Wuppertal Dudelsäcke locken zum Stadtteilfest
Veranstalter des Liefersacks hoffen, den Erlös von 13 000 Euro aus dem vergangenen Jahr übertreffen zu können.
Ungewohnte Klänge hallten am späten Samstagvormittag durch Ronsdorfs City, erzeugt von Herren in karierten Röcken, Kniestrümpfen und Fliegermützen. Die „Highlander“ der Wupper-District-Pipe-Band lockte die Passanten mit Dudelsack zum „Liefersack“ auf dem Bandwirkerplatz, wo Oberbürgermeister Peter Jung und Christel Auer, die Vorsitzende des Ronsdorfer Heimat- und Bürgervereins, das 20. Volksfest zugunsten gemeinnütziger Zwecke eröffneten.
Erst mal „dröppelte“ es bedenklich, und der Kaffee, wurde er nicht gerade unter den Dächern der zahlreichen Stände eingenommen, wurde ganz schön verwässert. Doch so gegen 12 Uhr, als die Langerfelder Garnbleicher mit einem eindrucksvollen Auftritt Werbung für ihr Fest am kommenden Sonntag in Heckinghausen gemacht hatten, blinzelte es erstmals golden aus den grauen Wolken, und die mit einem sonnigen Gemüt ausgestattete Christel Auer versprach: „Das mit der Sonne bleibt so.“
Die setzte sich tatsächlich immer mehr durch und schien auf ein fröhliches Programm mit einer Fülle von Höhepunkten wie dem Chor der Klasse 4a der Grundschule Kratzkopfstraße. Die Rollerdancer — mal mit mal ohne Rollschuhe — schlossen sich an, und waren bisher immer Mikrofon und Lautsprecher nötig, so wurden die 25 Mitglieder des Posaunenchors Ronsdorf auch ohne technische Hilfsmittel eine Stunde lang gut verstanden.
Sie übertönten auch die heißen Rhythmen auf der Ladefläche des Riesen-Trucks, wo 20 Spinning-Räder aufgebaut waren. „Sportler helfen“ war da das Motto, bei dem, wer wollte, eine Stunde lang gegen eine Spende von zehn Euro in die Pedalen treten durfte. Mal gemächlich, mal im Endspurt, angeheizt von Moderator Martin Bäppler. Einer kam besonders ins Schwitzen: Karsten Neujokat, der, gekleidet in ein riesiges Plüschherz, auf den „Koronar-Sport“ aufmerksam machte. 1200 Euro Spende überreichten die Pedalritter nach 18 Uhr an den Heimat- und Bürgerverein.
Der „Liefersack“ ist dem alten Handwerk der Bandwirker gewidmet. Und das geschah mittels eines Nostalgie-Standes des Bandwirker-Museums. Am Sonntagmorgen mischten sich dann Klarinetten- und Saxofonklänge mit dem Glockengeläut, als sich der Bandwirkerplatz zum Jazz-Frühschoppen in einen großen Biergarten verwandelt hatte. „Bombig ist das in diesem Jahr gelaufen“, strahlte HuB-Vorstandsmitglied Kurt von Nolting. „Die 13 000 Euro Gesamterlös für wohltätige Zwecke aus 2013 könnten diesmal sogar getoppt werden.“