WZ-Mobil Eckige Öffnungen: „Das wäre ein Schlag ins Gesicht“

Historische Rundbögen oder eckige Öffnungen für den Hauptbahnhof? Beim WZ-Mobil waren sich alle einig.

Foto: Friedhelm Reimann

Wuppertal. Zu einem „bauhistorischen Juwel“ will die Initiative „Baudenkmal Döppersberg“ den 1848 eröffneten Elberfelder Hauptbahnhof wieder machen. Deshalb solle die Fassade durch Rundbögen statt der derzeitigen eckigen Öffnungen in ihren ursprünglichen Zustand versetzt werden.

Die Kosten, rund 300 000 Euro, empfanden die engagierten Bürger am Donnerstag am WZ-Mobil auf dem Bahnhof Döppersberg als gut angelegt.

Marlene Baum, die historische Abbildungen mitgebracht hatte, plädierte mit Leidenschaft für die Rundbögen: „Die Fassade soll so authentisch wie möglich restauriert werden. Dazu gehören Rundbögen“, ist ihr Credo. Sie sieht in den 1908 eingebauten eckigen Öffnungen einen „Kasernen-Stil“. Außerdem müsse der Bahnhof auch zu den anderen historischen Gebäuden wie der Stadthalle, dem Von der Heydt-Museum und der Bahndirektion passen. Achim Osterritter unterstützt „die Initiative pro Rundbögen“ ausdrücklich.

Als Mitglied der Initiative „Baudenkmal Döppersberg“ gab sich der emeritierte Kunst-Professor Hermann Mahlberg zu erkennen: „Die veranschlagten Kosten von 300 000 Euro sollte man im Verhältnis zu den Gesamtkosten sehen. Außerdem sind wir bereit, zu Spenden aufzurufen. Und eine Zusage von 20 000 Euro liegt doch schon vor.“

Schriftsteller Michael Zeller geht es vor allem um die Ästhetik: „Eckige Öffnungen wären ein Schlag ins Gesicht. Und was die Kosten angeht, sollte man beachten, dass es hier um Ausgaben für viele Jahrzehnte geht. Da sollte man nicht so sparen, dass man es Jahre später bereut.“

So sieht es auch Aleksandra Klewicz: „Es wäre schön, wenn der historische Zustand wieder hergestellt würde. Das soll nicht an den überschaubaren Kosten scheitern.“ Leo Belafwo ist ebenfalls dieser Ansicht: „Wenn man so ein Projekt angeht, sollte man es auch richtig machen, also mit den historischen Rundbögen.“

Christel Arranz orientiert sich ebenfalls an Bauten wie der Stadthalle, der alten Reichsbahn-Direktion und dem Von der Heydt-Museum: „Diese Gebäude stehen zwar nicht nebeneinander, aber da sollte doch eine Kontinuität gewahrt bleiben. Eckige Öffnungen passen da einfach gar nicht.“

Für Buchhändlerin Kerstin Hardenburg ist der historische Aspekt entscheidend: „Wenn Dokumentationen über den früheren Zustand vorliegen, dann sollte man sich auch daran halten und wieder zu den Rundbögen zurückkehren.“