Ehrenamtler werden im Neviandtstift gewürdigt
Außer dem Dank für Haupt- und Ehrenamtler gab es auch Informationen zum Neubau am Altersheim.
In der Kapelle des städtischen Pflegeheims an der Neviandtstraße wurde der vermutlich letzte Neujahrsempfang ohne Neubau gefeiert. Denn ab Juni sollen die Bagger und Kräne kommen und ein neues, siebenstöckiges Gebäude entstehen lassen. Innerhalb eines Jahres, so sagte am Donnerstag Sozialdezernent Stefan Kühn (SPD), soll dann das neue Gebäude stehen.
Projektleiter Thomas Rossbach von der Stabsstelle Alten- heime und Altenpflegeheime sagte, er hoffe auf eine Fertigstellung im ersten Quartal des Jahres 2019. Beim nächsten Zusammentreffen zum neuen Jahr dürfte dann immerhin ein mehr oder weniger fertiger Bau vor dem Haupthaus stehen, wenn auch noch ohne Bewohner.
Das Heim an der Neviandtstraße soll damit auf den neuesten Stand gebracht werden. Laut Wohn- und Teilhabegesetz des Landes NRW müssen Altenheime vorwiegend aus Einzelzimmern bestehen. 80 Prozent ist die Maßgabe.
Das städtische Haus hat bisher aber 80 Prozent Doppelzimmer. „Wir kommen aus der traditionellen Pflege“, sagt Einrichtungsleiter Winfried Knäpper. Man sei also ursprünglich kein Altenheim gewesen, werde dem Gesetz und den Wünschen der Bewohner aber natürlich nachkommen.
Im neuen Haus sollen 60 Einzelzimmer entstehen — mit einer Fläche von je 14 Quadratmetern und TV, Telefon- und Internetanschlüssen. Thomas Rossbach nannte das „fast innovativen Standard“, das Haus werde schließlich für die kommenden 20 Jahre gedacht.
Abgesehen von der Beschreibung der Pläne für das kommende Jahr, gab es am Donnerstag aber vor allem Anlass für Applaus. Für die Haupt- und Ehrenamtler, die das Haus „mit Leben füllen“, wie Knäpper sagte. Im Mittelpunkt stand dabei Willi Rodermann. Einrichtungsleiter Winfried Knäpper dankte ihm und seiner Frau in der voll besetzten Kapelle, in der ein Großteil der gut 160 Bewohner Platz gefunden hatte. „Willi hat 1981 hier angefangen“, erzählte er. Er habe, nachdem er zuvor 15 Jahre bei der Bundeswehr gewesen sei, „Zucht und Ordnung“ reingebracht und 30 Jahre lang als Masseur im Haus gearbeitet.
Seit seiner Rente habe er zehn Jahre lang die Kasse des Fördervereins geführt. „Die Kasse war damals platt, jetzt stehen wir auf soliden Füßen“, lobte er die Arbeit des ehemaligen Ehrenamtlers. So könnten Freizeiten finanziert werden oder mittellose Bewohner unterstützt. Im Namen aller bedankte sich Knäpper schließlich mit einer Flasche Wein und Blumen.
Er, Stefan Kühn und auch Ulrich Renziehausen, Leiter der städtischen Alten- und Pflegeheime, betonten immer wieder, wie wichtig die Ehrenamtler sind.
Renziehausen machte aber im Gespräch deutlich, dass es auch bei den Heimen an Nachfolgern mangele. Bis jetzt könnten aber Ehrenamtler vor allem aus ehemaligen Mitarbeitern rekrutiert werden. „Das ist ein gutes Zeichen, weil es zeigt, dass die Mitarbeiter hier zufrieden sind“, sagte er.
Die Reden wurden Donnerstag bewusst kurz gehalten. Die Bewohner sollten die Chance nutzen, zusammenzukommen und sich an Kaffee, Kuchen und Musik zu erfreuen. „Das ist das Fest für die Bewohner“, sagte Ulrich Renziehausen, vor allem, weil es für sie immer weniger familiäre Feste gebe.