Ein aufgewecktes Team am Mikro
Radio Wuppertal wird heute 25 Jahre alt. Der Tag mit dem Sender beginnt werktags mit dem Morgenteam.
Wuppertal. Ab 6 Uhr morgens liefert das Morgenteam von Radio Wuppertal aktuelle Nachrichten und Berichte aus der Stadt. Damit es so früh losgehen kann, sind die die Mitarbeiter noch früher zur Stelle: Spitzenreiter ist dabei Moderator Michael Brockordt: Ab 2 Uhr ist er in der Redaktion, verteilt die anstehenden Themen auf die Sendungen, schreibt die Moderationen.
Denn was er und seine beiden Co-Moderatorinnen — abwechselnd Steffi Müller und Sandra Samper — am frühen Morgen so locker daherplaudern, haben sie vorher vorformuliert. Dass es sich trotzdem nicht anhört wie abgelesen, liegt an ihren Formulierungsfähigkeiten: „Das ist ja die Kunst: so zu schreiben, wie man spricht“, erklärt Saskia Schwedler. Sie ist nicht nur Reporterin, sondern übernimmt auch oft das Verkehrszentrum: Dann hält sie die Wuppertaler während der Sendung über Staus und Sperrungen auf dem Laufenden.
Natürlich komme es vor, dass die Moderatoren ihren Fahrplan verlassen, weil es aktuell Neues gibt. „Das ist doch super, davon lebt das Radio“, versichert Michael Brockordt. Dann müssen sie schnell einen neuen Text schreiben. Zum Glück seien sie in der Sendung jeweils zu zweit, zudem nutzen sie die Musik. Und müssten immer mit dem Schreiben fertig sein, bevor die Musik zu Ende ist. Der wachsende Balken in der Anzeige am Computer ist dann der Taktgeber.
So ist es auch sonst: Beim Radio sprechen, heißt auf Zeit sprechen und ein exaktes Zeitgefühl haben. „Man rechnet die ganze Zeit, ob noch alles passt. Manchmal muss man den Text auch schnell umschreiben“, sagt der erfahrene der Radiomann.
Er ist seit 1999 bei Radio Wuppertal und damit einer der ältesten Hasen im Sender. Er hat schon einige Änderungen mitgemacht. Vor allem die Technik hat sich weiterentwickelt. Er kennt noch Tonbänder, heute läuft alles auf dem Computer. Gleichzeitig hat sich der Sender eine Position bei den Hörern erarbeitet. Chefredakteur Georg Rose sagt: „Als ich anfing, lag Radio Wuppertal auf Platz 40 von 45 unter den Sendern in NRW. Heute sind wir immer unter den ersten fünf bis sechs.“ Inzwischen gehöre der Sender bei Umfragen zu den beliebtesten im Land.
Er führt das darauf zurück, dass Radio Wuppertal sich ständig weiter entwickelt: „Wir sitzen regelmäßig zusammen, überlegen, an welcher Schraube wir noch drehen können.“ So ist zum Beispiel die Doppelmoderation im Morgenteam entstanden, die es seit einem Jahr gibt. Das Verkehrszentrum entstand durch die B7-Sperrung. Damals wollte man den Wuppertalern die Verkehrslage erklären. Weil es gut ankam, bauten sie den Service aus. Inzwischen gibt es auch Neuigkeiten aus dem Nahverkehr und von der Bahn. Auch dass es nun jede halbe Stunde auch lokale Nachrichten gibt, ist auch ein Ergebnis solcher Treffen.
Einen Traum haben die Radiomacher noch: Einen Tag lang aus der Schwebebahn senden. „Das ist technisch extrem schwierig“, erklärt Georg Rose. Die Stadtwerke seien bereit dazu, aber noch sei der technische Aufwand zu hoch. „Vielleicht geht es mit den neuen Wagen“, hofft er.
Den Geburtstag feiern die Mitarbeiter heute bei Kaffee und Kuchen mit Besuchern, die ihnen in der Redaktion am Otto-Hausmann-Ring 185 gratulieren. Und eine richtig große Feier wird die Gala am 30. November in der Stadthalle. Auf dem Programm stehen neben diversen Talkrunden der Telefon-Comedian Elvis Eifel, der Show-Pianist Sascha Klaar und und das Musikduo Talgold. Der Erlös des Abends geht an Kindertal.