Deutsche MacLeod-Gesellschaft Ein Clan fährt mit der Schwebebahn

Die deutsche MacLeod Clangeselleschaft traf sich zur Hauptversammlung in Wuppertal.

Foto: Bartsch,G. (b13)

Der ehrwürdige Kaiserwagen macht natürlich noch lange nicht die Schotten dicht. Eher füllen diese den historischen Schwebebahnzug. Zumindest von der Optik her. Denn rund 35 Mitglieder der deutschen MacLeod Clangesellschaft besuchten Wuppertal am vergangenen Samstag.

„Unsere Jahresversammlung findet jedes Jahr in einer anderen Stadt bei einem Mitglied statt“, erklärt Clan-Präsidentin Regina Löchel. Und weil Mitglied und Magazin-Editor Jürgen Luttkus eben Wuppertaler sei, tage die Versammlung dieses Jahr hier. Dazu gehörte auch eine Fahrt durchs Tal mit dem berühmten Kaiserwagen. Erst danach werde der Kassenbericht dargelegt und der neue Vorstand gewählt, erläutert Mitglied Andreas Pförtner.

Dudelsackklänge an der Schwebebahnstation

Vor der Abfahrt gab es einen Vorgeschmack schottischer Kultur durch die Wuppertaler Dudelsack-Band „Bagpipe Company“, die traditionelle Stücke wie etwa „Loch Maree“ spielten. Vor der Vohwinkler Schwebebahnendstation wurden so viele Passanten auf die ungewöhnlichen Besucher aufmerksam. Zum gemeinsamen Aufbruch skandierten die Mitglieder „Hold fast“ – „Wir gehören zusammen“. Das sei das Clan-Motto, so Löchel.

Die Präsidentin selbst kommt indes wie viele der MacLeod-Mitglieder nicht aus Wuppertal. „Ich wohne in Marburg“, erzählt sie. So sei die Fahrt mit dem Kaiserwagen beziehungsweise mit der Schwebebahn eine komplett neue Erfahrung für sie gewesen. „Das hatte ja schon einen ganz besonderen Flair in dem alten Wagen“, resümierte sie. Wuppertal sei aber auch so interessant für Clan-Mitglieder - allein wegen der jährlich stattfindenden Highland-Games auf der Bundeshöhe, bei dem sich die Teilnehmer in Sportarten wie Baumstammweitwerfen messen. Zwar habe der MacLeod-Clan aktuell noch keine eigene Abteilung für den Sport. Allerdings kämen bald neue Mitglieder aus Leipzig hinzu, die dann an den Highland-Games teilnehmen, kündigt Löchel an.

Bei dem Ausflug in Wuppertals Wahrzeichen durfte das klassische Outfit nicht fehlen. „Während die Männer den Kilt tragen, nennt man das bei Frauen einfach nur Rock“, erklärt Löchel. Und die Röcke und Kilte sind stets mit einem markanten Muster gewebt. So bestehe der ursprüngliche MacLeod Tartan aus blauen und grünen Farbelementen. Die Besonderheit in der deutschen Gesellschaft sind die integrierten schwarz-rot-goldenen Streifen.

Sehr auffällig, wenn nicht gar etwas bedrohlich, wirkt außerdem das Messer, welches viele in der Socke tragen. „Das ist ein Sgian dubh – ein dunkles Messer“, erklärt Dirk Löchel. Dieses habe historischen Hintergrund. „Bei den Clantreffen früher mussten alle Waffen außer diesem Messer abgegeben werden“, sagt er. Wichtig sei es vor allem gewesen, dieses außen am Strumpf zu tragen. Innen wirke es, als hätte man damit etwas vor, so Löchel. Heute trügen die Clan-Mitglieder das Messer aber nur noch aus optischen Gründen, versichert er.