Ein ganzer Abend über John Cage im cine:ort
Filmreihe im Ort startet 2018 mit Dokumentation und Gesprächsrunde über den US-Künstler.
Er war einer der wichtigsten und einflussreichsten Akteure der Musik- und Kunstszene des 20. Jahrhunderts. In diesem Jahr wäre der US-Amerikaner John Cage, der 1992 gestorben ist, 105 Jahre alt geworden. Er hinterließ mehr als 250 Kompositionen, die häufig als Schlüsselwerke der Neuen Musik angesehen werden.
Außerdem gilt er als Erfinder des Happenings und Vater des Fluxus’, jener Kunstrichtung, bei der nicht das Ergebnis, sondern die Idee des künstlerischen Schaffens im Vordergrund steht. Nicht zuletzt erwarb sich Cage Meriten als Pilzspezialist. Dem vielseitigen Künstler widmet sich ein ganzer Abend im cine:ort — Auftakt der Filmreihe im Ort (Luisenstraße 11) im Jahr 2018.
Die Veranstaltung am 11. Januar ist gleich in doppelter Hinsicht interessant — durch den Film und die Gäste. Zunächst um 20 Uhr wird „John Cage — Journeys in Sound“ gezeigt. Für das 2012 entstandene Filmporträt zeichnen der US-amerikanische Oscar-Preisträger Allan Miller und der deutsche Emmy-Preisträger Paul Smaczny verantwortlich.
Abende über Charles Lloyd, Frank Zappa und Oscar Peterson
Für ihre Dokumentation verwendeten sie Archivmaterial und Konzertmitschnitte sowie Short Stories, in denen Musiker, Komponisten, Wegbegleiter und Freunde auf spielerische Art und Weise verschiedene Seiten der Person John Cage aufzeigen. Protagonisten des Films sind unter anderen Yoko Ono, Wolfgang Rihm, Irvine Arditti, Steffen Schleiermacher, David Tudor und Calvin Tomkins. 2012, beim 49. „International Television Festival Golden Prague“ wurde der Film mit dem Preis für die beste Dokumentation ausgezeichnet.
Im Anschluss an das einstündige Werk beginnt im Ort eine Gesprächsrunde mit Wuppertaler Prominenten: Der Bildhauer Tony Cragg, der Musiker und Fotograf Matthias Neumann sowie die Musiker Uwe Fischer-Rosier und Matthias Burkert, der über viele Jahre musikalischer Mitarbeiter von Pina Bausch war, wollen mit dem Jazzexperten Michael Rüsenberg die Bedeutung und den Einfluss von John Cage ergründen.
Weitere Filmabende im Ort sind geplant: Am 1. Februar wird „Charles Lloyd: Arrows into Infinity“ über den berühmten Saxophonisten gezeigt; filmische Raritäten über Legenden des Jazz — Oscar Peterson, Fats Waller, Meade Lux Lewis und andere — stehen am 12. April auf dem Programm; am 3. Mai folgt der Film „Frank Zappa — eat that Question“ von 2016, der vor allem Zappas Umgang mit den Medien nachzeichnet.
Außerdem sind Schnippers Thriller „Victoria“ (1. März) und Sauras „Carmen“ (1. Juni) eingeplant. Red