Ein Konvoi ins Ungewisse: Wuppertaler helfen den Ärmsten in Rumänien
15 Wuppertaler Helfer haben Spenden in rumänische Armuts-Regionen gebracht – und sind jetzt wohlbehalten heimgekehrt.
Wuppertal. Mehr als 60 Tonnen Hilfsgüter, sechs Lastwagen und 5000 gefahrene Kilometer - das ist die Bilanz des mittlerweile 33. Wuppertaler Spenden-Transports, den die Rumänienhilfe in diesem Jahr auf die Beine gestellt hat. Jetzt sind die 15 ehrenamtlichen Konvoi-Teilnehmer wohlbehalten nach Hause gekommen und stehen in Zeiten leerer Kassen einmal mehr vor einer ungewissen Zukunft.
"Uns ging es vor allem darum, die ländlichen Regionen zu erreichen, an denen die Hilfe sonst vorbei geht", erklärt Mit-Organisator Arno Gerlach im Gespräch mit der WZ. Anders als in den rumänischen Großstädten blieben gerade Hilfs- und Pflegeeinrichtungen im Osten des Landes außen vor. So berichten Wuppertaler Rumänienhelfer von "katastrophalen Zuständen", wenn Familien in Bretterverschlägen hausen, 45 Menschen sich eine Toilette teilen müssen und der bevorstehende Winter Schlimmstes befürchten lässt. "Die Not in diesen Regionen ist unvorstellbar", berichtet Gerlach. "Und Lösungen sind nicht in Sicht."
Daran ändere auch Rumäniens EU-Mitgliedschaft nichts: Das Land gehe "nach wie vor einen schweren Weg in eine rundum funktionierende, stabile Demokratie." Durch die hohe Verschuldung und die von der EU verordneten Sparzwänge werde die Kluft zwischen armen und reichen Menschen im Land immer größer.
Anfang November wollen sich die Rumänienhelfer zusammensetzen und erörtern, wie es mit den Hilfstransporten in Zeiten knapper Budgets und hoher Kosten weitergehen kann. Vorab könne man sich erstmal nur bedanken, betont Gerlach: bei den vielen Spendern ebenso wie bei den Unterstützern, die wochenlang beim Be- und Entladen der Lastwagen geholfen haben.