Ein Leben zwischen Herden und Nähmaschinen für Kinder
Vor 40 Jahren begann Christof Hallepape damit, Elektrogeräte im Miniaturformat zu sammeln. Inzwischen kann er auf rund 200 Exemplare blicken.
Elberfeld. Leidenschaften entstehen häufig ganz unbewusst — zum Beispiel bei Sammlern. Der Wuppertaler Zahntechniker und Hobby-Schmuckschmied Christof Hallepape ist dafür ein gutes Beispiel. Etwa 40 Jahre ist es her, dass er auf einem Flohmarkt einen alten Kinderherd erstand. Mit seinen Standfüßen ist er etwa einen halben Meter hoch, weiß emailliert und versprüht einen gewissen Retro-Charme. Das Kinderspielzeug schien damals perfekt geeignet, um im eigenen Schmuckgeschäft die selbst hergestellten Ketten und Ringe zu präsentieren. Der Herd habe ihm so gut gefallen, dass er sich einen zweiten zulegte. „Und so ging das immer weiter.“
Mittlerweile haben sich bei dem heute 66-Jährigen um die 100 Kinderherde von Marken wie Märklin, Omega und Heiliger angesammelt. „Es gibt nicht mehr viel, das ich nicht habe. Da ist der eine oder andere Märklin-Herd, der nicht in meiner Sammlung ist. Aber sonst fehlt nicht viel.“ Besonders bemerkenswert: Die meisten der Spielzeug-Elektroherde funktionieren sogar. Zwar erreichen sie keine Höchsttemperaturen, zum Braten eines Spiegeleis oder Backen im Mini-Ofen reicht es aber. Christof Hallepape greift zu einem kleinen Gerät, das wie eine Camping-Kochplatte im Miniatur-Format aussieht: „Diesen hatte ich immer mit im Labor, der ist uralt. Auf den habe ich immer meine Kaffee-Tasse gestellt, damit sie warm bleibt.“
Die Sammlerstücke haben oft das gewöhnliche Erscheinungsbild eines normal großen Herdes, die Designs variieren nur eben mit den Moden in den jeweiligen Jahren der Herstellung. Auf dem obersten der Regalbretter, auf denen die Kinderherde präsentiert werden, stehen die zwei ältesten Modelle — aus den Jahren 1880 und 1890. „An den Schaltern sieht man schon, wie alt die sind. Die Kinder, die damals damit gespielt haben, hatten ganz reiche Eltern. Sonst konnte man sich das gar nicht erlauben“, erzählt Hallepape.
Im Flur des Hauses reihen sich nicht nur Kinderherde aneinander. Christof Hallepape ist auch passionierter Sammler von Kindernähmaschinen. „An und für sich hätte ich in meinem Leben immer gerne Dampfmaschinen gesammelt, aber das ist ein ganz teures Hobby“, erklärt er. „Weil ich die Mechanik interessant fand, habe ich das auf die Nähmaschinen übertragen.“ Rund 100 von ihnen besitzt der Elberfelder. Bereits als Kind habe er am liebsten mit „allem, was mit Mechanik zu tun hat“ gespielt. Bausätze und Elektrikkästen seien sein Ding gewesen. Bei den Spielzeugen, die er heute sammelt, schätzt der Betreiber einer Kunst-Ausstellungshalle besonders die Qualität. „Eine solche Nähmaschine geht nicht kaputt, da können die Kinder mit machen, was sie wollen. Bei der Herstellung wurde hochwertiges Material genutzt. Heute ist vieles dagegen so schnelllebig.“
Häufig ist es so, dass es unter Sammlern spezieller Gegenstände einen lebendigen Austausch gibt. Was andere Sammler alter Kinderherde oder -nähmaschinen angeht, kennt Christof Hallepape aber niemanden: „Ich bin da, glaube ich, mehr oder weniger alleine.“