Ein Oscar für Wuppertal? „Pina“ geht für Deutschland ins Rennen
Tanzfilm soll den deutschen Film im Rennen um die Auszeichnung als bester ausländischer Streifen vertreten.
Wuppertal. „And the Winner is. . . Wuppertal“. Okay, diesen Satz wird Erzkomiker Eddie Murphy auf keinen Fall sagen, wenn am 26. Februar 2012 in Los Angeles die Oscars verliehen werden. Aber wenn alles, wirklich alles optimal läuft, dann könnten sich am genannten Datum alle Wuppertaler ein ganz kleines bisschen als Oscar-Preisträger fühlen. Denn wie Donnerstag am frühen Abend bekannt wurde, wird „Pina“, Wim Wenders’ visionärer 3D-Film über das Tanztheater Pina Bausch, Deutschland im Rennen um die begehrte Trophäe des besten ausländischen Films vertreten.
Es ist das erste Mal überhaupt, dass German Films, die Auslandsvertretung der deutschen Filmwirtschaft, einen Dokumentarfilm zum deutschen Oscar-Kandidaten macht. Allerhöchste Lorbeeren hat der Film, der aus Kritikersicht die Kunstform Tanz mit seiner 3D-Ästhetik sinnlicher erfahrbar gemacht hat als jeder andere Streifen jemals zuvor, bereits verliehen bekommen — unter anderen den diesjährigen Deutschen Filmpreis und den Deutschen Dokumentarfilm-Preis.
Aus Wuppertaler Sicht besticht „Pina“ auch durch seine betörend schönen Wuppertal-Bilder wie Tanzszenen am Alten Markt oder in der Schwimmoper sowie einer dreidimensionalen Schwebebahn-Fahrt. Zur Deutschland-Premiere in Wuppertal Ende Februar war Wenders selbst in der Stadt. Für ihn war der Film immer auch ein Stück weit eine Verbeugung vor Wuppertal. „Ich bin froh, dass der Film jetzt den Wuppertalern gehört“, sagte er bei der Premiere vor hunderten begeistern Zuschauern.
Ob „Pina“ tatsächlich bei der Endrunde um die Oscar-Entscheidung dabei ist, verkündet die Jury in Hollywood am 24. Januar. Eins ist sicher: Wuppertal wird die Daumen drücken.