Ein Schutzschirm für das Von der Heydt-Museum
Eine gemeinnützige Gesellschaft soll das Museum künftig unterstützen.
Wuppertal. Das Von der Heydt-Museum macht sich mit Hilfe des Kunst- und Museumsvereins, der Brennscheidt-Stiftung und der Werner -Jackstädt-Stiftung zukunftsfest. Diese drei Partner werden noch in diesem Jahr eine gemeinnützige Gesellschaft gründen, die die finanzielle Sicherheit für große Ausstellungen bietet und damit die Stadt Wuppertal vor dem wirtschaftlichen Risiko schützt.
Zudem soll die Gesellschaft dem Museum in Zukunft ermöglichen, ausscheidendes Personal zu ersetzen, was der Stadt aufgrund ihrer desolaten Finanzlage von der Düsseldorfer Bezirksregierung verboten ist.
„Wir machen aus der Not eine Tugend“, sagte gestern Joachim Schmidt-Hermesdorf, Vorstandssprecher des Kunst- und Museumsvereins. Er erklärte das rechtliche Konstrukt, mit dem die drei Partner sozusagen einen Schutzschirm über das Museum legen. Je nachdem, wie erfolgreich oder kostendeckend eine große Ausstellung sein wird, steigt oder sinkt das finanzielle Engagement der neuen Gesellschaft. Geschäftsführer der Gesellschaft wird Gerhard Finckh sein, der Direktor des Von der Heydt-Museums. Das Modell ist mit der Düsseldorfer Regierungspräsidentin Anne Lütkes abgesprochen, aus Düsseldorf kommt laut Schmidt-Hermesdorf grünes Licht. Sein Fazit: „Das bürgerschaftliche Engagement steht im Vordergrund.
Auch Kämmerer Johannes Slawig ist voll des Lobes über das Modell. „Es gibt nur Gewinner“, stellte er klar und verdeutlichte, dass es ohne das Engagement der beiden Stiftungen und des Museumsvereins in naher Zukunft wohl zu einer Kürzung der Leistungen des Museums gekommen wäre.
Slawig machte aber auch deutlich, dass das Von der Heydt-Museum städtisch und auch das Gebäude im städtischen Eigentum bleibt. Die Stadt wird zudem auch weiterhin die Mitarbeiter für das Museum zur Verfügung stellen. Aber: Wenn Mitarbeiter aus Altergründen ausscheiden, dann wird die Gesellschaft neue Mitarbeiter einstellen. Damit ist gewährleistet, dass das Museum auch in Zukunft über ausreichend Mitarbeiter verfügt, um große Ausstellungen organisieren zu können.
Für Museumdirektor Finckh ist denn auch die „Sicherung des Etats“ extrem wichtig. Zudem attestierte er dem Kämmerer und Oberbürgermeister Peter Jung, in Zukunft ruhig schlafen zu können, da eventuelle Verluste aus einer Ausstellung von der Gesellschaft getragen werden.
In den nächsten Wochen werden die Verträge ausgearbeitet und unterzeichnet. Am 7. Februar müssen zudem noch die Mitglieder des Museumsvereins diesem Modell zustimmen.