Ein Zeichen der Solidarität

Als Reaktion auf den Brandanschlag auf die Barmer Synagoge demonstrierten gestern 300 Wuppertaler.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Rund 300 Wuppertaler haben am Dienstagnachmittag vor der Barmer Synagoge gegen Gewalt und Antisemitismus protestiert. Zu der Kundgebung hatten unter anderem die Stadt und die Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz aufgerufen, nachdem bekanntgeworden war, dass in der Nacht zum Dienstag drei Männer Brandsätze an der Synagoge gezündet hatten.

In einem abgesperrten Bereich waren die Spuren des Brandanschlags von Spezialisten aufgenommen worden. Während ein mutmaßlicher Täter festgenommen wurde, wird nach zwei weiteren Männern gefahndet.

Unbekannte werfen Brandsätze auf Barmer Synagoge
32 Bilder

Unbekannte werfen Brandsätze auf Barmer Synagoge

32 Bilder

Am Nachmittag trafen sich rund 300 Menschen vor der Synagoge, um ihre Solidarität auszudrücken, darunter auch Mohamed Abodahab, der stellvertretende Sprecher der Wuppertaler Moscheen. Es sei ein „ganz wichtiges Zeichen“, dass er viele Muslime in der Demonstration erkannt habe. Denn der Wuppertaler Glaube sei von Respekt und sehr guten Kontakten geprägt: „Ich bin erschüttert. Die Synagoge ist auch unser Gotteshaus. So wie die Moscheen die Gotteshäuser aller Wuppertaler sind.“

Die Synagoge sei ein Gebäude mit besonderer Bedeutung, betonte Oberbürgermeister Peter Jung: „Deswegen hat sie unseren Schutz verdient.“ Er kündigte an, jede verdächtige Beobachtung zur Anzeige zu bringen. Die Demonstration verlief bis auf wenige Ausnahmen ruhig, obwohl Mitglieder der unterschiedlichsten politischen Lager teilnahmen. Im Hinblick auf unterschiedliche Bewertungen des Gaza-Krieges betonte Peter Jung, „dass jeder Tote auf der Welt einer zu viel ist“.

Ab sofort gilt für die Synagoge in Barmen eine 24-Stunden-Polizeipräsenz. Das Gebäude wird rund um die Uhr von zwei Polizisten bewacht.