Zooführung: „Es ist fast wie eine kleine Safari“
Am Abend herrscht im Zoo eine ganz besondere Atmosphäre. Die WZ hat den Tieren nach Feierabend einen Besuch abgestattet.
Wuppertal. Ein langer Tag liegt hinter den Tieren — viele Besucher, viel Aufregung. Nach Feierabend herrscht im Zoo eine ganz besondere Atmosphäre bei Mensch und Tier. Angelika Forker kennt das nur zu gut. Die Zooschullehrerin gab am Montag eine der regelmäßigen öffentlichen Abendführungen durch den geschlossenen Zoo. Bewaffnet mit Regencapes, Schirmen, Kameras und Gummistiefeln, folgten ihr rund 25 Besucher, Familien, Kinder und Neugierige.
„Wir dürfen nicht zu laut sein, jetzt kommen die Tiere gerade zur Ruhe“, erzählt Forker, die aus Rücksicht auf die Tiere nicht alle Gehege ansteuerte. „Es ist eine ganz andere Atmosphäre um diese Zeit. Die Tiere reagieren anders, es ist fast wie eine kleine Safari“, hebt Forker die Vorfreude noch ein bisschen.
Dann geht es zu den Flamingos. „Schlafen die Flamingos auf einem Bein?“, fragt ein Kind. Angelika Forker, die neben der Zooschule auch Lehrerin einer Remscheider Gesamtschule ist, erklärt es ganz einfach: Mit einem kleinen Schanier im Fußgelenk, das sozusagen einrastet, fällt es den Flamingos leicht, das Gleichgewicht zu halten -natürlich hebte hier und da ein Besucher sein Bein, nur um nochmal zu überprüfen, ob er es nicht doch genauso gut könnte.
Anders als das schlafende Faultier, schienen die Seelöwen noch in der besten Verfassung zu sein und begrüßten die Besucher mit lautem Grunzen und flotten Köppern. „Wodurch unterscheiden sich Seelöwen und Seehunde, weiß das jemand?“
Wieder kommt die Antwort aus den kleineren Reihen und lässt die Eltern mit großen Augen zurücklässt. „Seelöwen haben kleine Ohrmuscheln!“ Vorüber an einem Biberweibchen mit Jungtier und Königs- und Brillenpinguinen in der großen Anlage, ging es schließlich zu den Leoparden, wo noch einer unermüdlich „herumtigerte“.
Weniger erfreut über den späten Besuch war Schimpanse Epulu, der glaubte, die großen Männer unter den Besuchern könnten ihm seine Frau Kitoto wegnehmen wollen. Ganz begeistert war die zehnjährige Mirja (10), die alle Tiere fleißig fotografierte - natürlich ohne Blitz - von der letzten Station - der Elefantenanlage, wo Elefantenbulle Taska den Besuchern seinen neugierigen Rüssel entgegenreckte. „Ich lade die Fotos nachher alle auf Papas PC, das mach ich immer so. Dann gucken wir, ob ein tolles Bild dabei ist und dann druck ich davon vielleicht ein Poster“, freut sich Mirja.
Ihre Mutter Nicole Mohrmann (47) kam mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern extra aus Langenfeld in den Wuppertaler Zoo: „Ich hatte immer schon Lust auf eine Führung durch den Zoo. Heute war die perfekte Gelegenheit und es hat sich wirklich gelohnt.“