Instrumente der Band Joco gestohlen Einbrecher verwüsten Utopiastadt

Wuppertal. Die Tür sieht schlimm aus: Mit brachialer Gewalt hat jemand die stabile Stahltür aufgebrochen. In der Wand klafft ein großes Loch. „Selbst die Spurensicherung der Polizei hat uns gesagt, dass sie so etwas normalerweise nicht sieht“, sagt Christian Hampe, Geschäftsführer des Cafés Hutmacher in Utopiastadt/Bahnhof Mirke.

Von der Band Joco wurden Instrumente gestohlen.

Von der Band Joco wurden Instrumente gestohlen.

Foto: B.Schnermann

Auf rund 10 000 Euro beläuft sich der entstandene Schaden, soweit er bis jetzt geschätzt werden kann. Für die Polizei hat das Team eine Liste der gestohlenen Gegenstände zusammengestellt.

Zwischen 2 Uhr nachts und 9 Uhr morgens müssen die Übeltäter gekommen sein. Sie hinterließen ein Beil und eine Axt. Bei ihrem Einbruch wüteten sie übel: Der Gastraum ist verwüstet, Schubladen an der Theke sind aufgebrochen. „Ich gehe davon aus, dass die Täter auf schnelles Geld aus waren“, vermutet Hampe. Doch Glück im Unglück: An der stabilen Tür zum Büro scheiterten die Diebe.

So raubten sie im Schankraum zwei Laptops, die dort einen selbst gebauten Spielautomat betreiben, und machten diesen kaputt. Das Kleingeld aus den Spendenboxen nahmen sie auch mit. „Da war aber nicht viel drinnen, die leeren wir regelmäßig“, sagt Hampe.

Das größte Problem: Im Nebenraum hatten die Bands, die gestern Abend im Café Hutmacher aufgetreten waren, ihre Ausrüstung über Nacht gelassen, um sie heute abzuholen. Sowohl von der Hauptgruppe Joco als auch von der Vorband Tenfold wurden Instrumente gestohlen. „Wir sind geschockt“, sagt Josepha, die mit ihrer Schwester Cosima zusammen die Band Joco bildet. „An den Instrumenten hängt ein sehr großer ideeller Wert, wir haben sie schon sehr lange.“ Eine der Gitarren gehört den beiden Musikern noch nicht einmal selbst, sie haben sie von einer befreundeten Band aus Amsterdam geliehen. Jetzt hoffen sie, dass sie die Instrumente vielleicht doch noch wiederbekommen.

Bei allem Entsetzen sind die Musikerinnen jedoch erfreut über die Welle der Hilfsbereitschaft und aufmunternden Worte, die sie über die sozialen Netzwerke erreicht hat. Sogar Unbekannte haben ihnen Instrumente zum Ausleihen angeboten. Denn die beiden Frauen traten gestern Abend bereits wieder im ostfriesischen Emden auf. Dafür benötigten sie kurzfristig Instrumente, die sie schnell bekamen. Auch von Wuppertal werden sie keine schlechte Erinnerung bewahren: „Die Freude über den schönen Konzertabend überwiegt. Und die Leute vom Hutmacher haben wirklich alles für uns getan“, lobt Josepha.

Update: Für die Konzerte heute und morgen konnten wir Instrumente organisieren, vielen, vielen, vielen Dank für Eure...

Das Café Hutmacher hat trotz der Vandalismus-Schäden weiter ganz normal geöffnet. „Wir lassen uns auf gar keinen Fall unterkriegen“, betont Christian Hampe. Bis die Türen wieder ganz sicher verschlossen sind, installieren die Organisatoren eine Nachtwache. Gemeinschaftlich reparieren die Mitglieder die Räume an der Nordbahntrasse. Auch sie haben schon Unterstützung angeboten bekommen. „Die ganze Region steht hinter uns.“ Und am 12. Februar gibt es mit „The Zolas“ aus Kanada das nächste Konzert.

Der Einbruch ereignete sich in der Nacht von Donnerstag auf Freitag. Wer rund um den Mirker Bahnhof Verdächtiges gesehen hat, soll sich bei den Ermittlern unter Tel. 0202 / 284-0 melden.