Eine Reise durchs Tal und die Historie mit vielen Infos
Mit dem Oldtimer lädt Wuppertal Marketing jeden Samstag zu einer Entdeckungstour durch alle Stadtviertel ein.
Wuppertal. Der Bus, der da an der Reisebushaltestelle vor dem Schauspielhaus hält, fuhr bis 1999 im Solinger Liniendienst. Jetzt gehört er der Stiftung Regionale Verkehrsgeschichte. Sie hat ihn liebevoll restauriert — einschließlich der Schilder, die Schwarzfahrern ein Bußgeld von 60 DM androhen.
Die Menschen, die zur ersten Stadtrundfahrt in diesem Jahr einsteigen, haben aber alle Tickets, und zwar vom Wuppertal Marketing. Stadtführerin Femmy Rinke nimmt sie mit auf eine Reise durchs Tal und durch die Zeiten. Es ist eine Tour, die einen guten Überblick über Wuppertal vermittelt. An zehn Stationen fährt der Bus durch Wohnviertel und zu Sehenswürdigkeiten. Femmy Rinke gibt dabei viele Anregungen, wo die Gäste weitere Entdeckungstouren unternehmen können.
Rinkes Bemerkung „wahrscheinlich kommen Sie alle nicht aus Wuppertal“ ruft Protest hervor. Zum Beispiel von Renate Stacheli. Die Wuppertalerin macht sich viele Notizen. Demnächst bekommt sie Besuch aus Dresden und Norddeutschland. Da zu diesem Termin aber keine Stadtrundfahrt zu bekommen ist, möchte sie eine eigene veranstalten und sammelt Anregungen und Fakten.
Wer weiß schon von der Skepsis der Stadtväter Barmens und Elberfelds gegenüber der Schwebebahn? Sie hatten sich beim Bau ausbedungen, dass sie, sollte sie nach 25 Jahren nicht überzeugt haben, auf Kosten der Baufirma wieder abgerissen werden müsse.
Aus Hannover sind Barbara und Georg Woithe gekommen. Sie machen einen Vier-Tage-Urlaub in Wuppertal, Höhepunkt soll ein Konzert in der Stadthalle sein. Zur Stadtrundfahrt sind auch Freunde aus Essen dabei - man trifft sich im Tal. Und Rosi und Wolfgang Kalhöfer haben die Fahrt zur Goldenen Hochzeit geschenkt bekommen.
Vor den Fenstern ziehen Fabriken und Kirchen, Villen und Uni, Ölberg und Zooviertel, Parks und Nordbahntrasse vorbei. Statuen von Sauerbruch, Else und Engels grüßen, kleine Seitenstraßen, architektonische Details oder grandiose Fernblicke übers Tal tauchen auf. Während der Fahrt entsteht ein Blickwinkel, aus dem auch Wuppertaler wiederentdecken können, an was für spannenden Dingen sie eigentlich täglich vorbeikommen.