Eine Vision für Wuppertal: Mit der Seilbahn auf die Südhöhen
Eine Seilbahn könnte den Döppersberg mit der Universität und dem Schulzentrum Süd verbinden.
Wuppertal. Überfüllte Busse und verspätete Einsatzwagen — wer morgens zur Uni Wuppertal möchte, muss einige Strapazen auf sich nehmen. Das könnte sich bald ändern. Eine Initiative des Verbands Pro Bahn möchte die Fahrgäste entspannt über Häuser und Verkehr hinweg zur Uni schweben lassen. Weitblick übers Tal inklusive.
Eine Seilbahn sei ein günstiges Verkehrsmittel und gerade für Strecken mit hohem Fahrgastaufkommen interessant, sagt Axel Sindram. Er arbeitet seit Anfang des Jahres mit vier Kollegen von Pro Bahn an dem Konzept. „Die Seilbahn soll vom Döppersberg zum Schulzentrum Süd fahren mit Zwischenstopp an der Uni.“ Die Studentenbeförderung sei demnach nur eine Aufgabe der Seilbahn. Das neue Verkehrsmittel könnte auch die Buslinien CE64 und 65 von Hauptbahnhof bis Hahnerberg ersetzen, erklärt Sindram. Am Schulzentrum Süd habe man außerdem ein großes Parkhaus geplant. So könnten Kunden von den Südhöhen ihr Auto dort abstellen und bequem mit der Bahn in etwa zehn Minuten die Innenstadt erreichen — bei jedem Wetter. „Im Gegensatz zu Autos und vor allem Bussen hat die Seilbahn bei Schneefall keine Probleme“, betont er.
Volker Albrecht, Verkehrsingenieur der Uni Wuppertal, hat das Projekt Seilbahn mit Studenten in einem Seminar behandelt. „Unsere Berechnungen ergaben sogar mehr als die von Pro Bahn errechneten 1,5 Millionen Euro Einsparung pro Jahr. Eine Seilbahn wäre also rentabel, und ich halte das Projekt auch für umsetzbar.“
Auch eine Studie der WSW bestätigt die Machbarkeit. Die Seilbahn ist eins von 13 Projekten, die im Rahmen von „Wuppertal 2025“ nun näher unter die Lupe genommen werden. Dabei wird auch das touristische Potenzial geprüft. Das bleibt für Sindram aber ein Nebeneffekt: „Uns geht es vor allem um eine Lösung für die Verkehrsanbindung der Uni.“